Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 12.6.2013

Reduktion von klimaschädlichem Lachgas bisher unterschätzt

Lachgas (Distickstoffoxid, N₂O) trägt als Treibhausgas zum Klimawandel bei und schädigt die Ozonschicht: So ist die Treibhauswirkung von einer bestimmten Menge Distickstoffoxid in der Atmosphäre rund 300-mal stärker als die der gleichen Menge Kohlenstoffdioxid (CO₂). Seit der Verbannung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen (FCKW) zerstört N₂O zudem die stratosphärische Ozonschicht stärker als jeder andere Stoff. Die Menschheit hat seit Beginn der Industrialisierung vor allem durch Herstellung und Verwendung von Mineraldünger den globalen Kreislauf von reaktivem Stickstoff mehr als verdoppelt. Dies hat nicht nur zu einer schleichenden Anreicherung von Nährstoffen in Ökosystemen geführt, was unter anderem die Biodiversität erheblich verringert, sondern auch zu einer Intensivierung von Stickstoffumsetzungen in Böden und Gewässern.

Durch den somit verstärkten Abbau von Nitrat durch spezielle Mikroorganismen - die sogenannte mikrobielle Denitrifikation - wird vermehrt Lachgas im Boden gebildet und in die Atmosphäre emittiert. So ist die Konzentration von N₂O in der Atmosphäre im Vergleich zu vorindustrieller Zeit um etwa 20 Prozent angestiegen. Denitrifikation produziert jedoch nicht nur N₂O, sondern kann dieses auch zu molekularem Distickstoff (N₂) reduzieren. „Somit entspricht die aus Böden an die Atmosphäre entweichende Lachgasmenge der Bilanz aus N₂O-Produktion und der Reduktion zu N₂. Molekularer Distickstoff ist unter Umweltaspekten völlig unbedenklich", erläutert Dr. Michael Dannemann vom Institut für Meteorologie und Klimaforschung - Atmosphärische Umweltforschung (IMK-IFU) des KIT.

Ein Team von Wissenschaftlern um die KIT-Klimaforscher Professor Klaus Butterbach-Bahl, Dr. Ralf Kiese und Dr. Michael Dannenmann vom IMK-IFU hat nun auf Einladung der britischen Royal Society einen Statusbericht zum gegenwärtigen Wissen über die N₂O-Produktion und die dafür verantwortlichen Prozesse verfasst. In ihrer Publikation in der Zeitschrift „Philosophical Transactions of the Royal Society B: Biological Sciences" führen die Wissenschaftler acht verschiedene mikrobiologische und chemische Prozesse der N₂O-Entstehung auf. Zugleich sind derzeit acht Prozesse bekannt, die N₂O zu N₂ reduzieren.

Die mikrobielle Reduktion von N₂O zu N₂ ist bisher allerdings kaum verstanden. Denn Messungen der N₂-Neubildung - im Gegensatz zu N₂O - sind technisch enorm schwierig, da die Atmosphäre zu 78 Prozent aus N₂ besteht. Die bisher gebräuchlichste Methode zur Messung von N₂-N₂O-Emissions-Verhältnissen ist die sogenannte Acetylen-Inhibierungsmethode, die das Problem der N₂-Messung durch Hemmung der N₂O-Reduktion umgeht: N₂-Produktion wird indirekt als erhöhte N₂O-Produktion bei Acetylen-Zugabe gemessen. Messungen mit dieser Methode ergaben, dass im Durchschnitt pro Kilogramm tatsächlich emittiertem N₂O etwa die gleiche Menge N₂O durch Denitrifikation zu N₂ reduziert wurde und somit nicht als Treibhausgas und Ozonzerstörer, sondern als harmloses Gas in die Atmosphäre gelangte.

Tatsächlich aber ist der N₂O-Verbrauch durch Umwandlung in N₂ wesentlich größer, wie die Wissenschaftler vom IMK-IFU des KIT in ihrer Publikation darlegen. „Die Acetylen-Inhibitierungsmethode führt zu systematischer Unterschätzung der Reduktion von N₂O zu N₂", erläutert Dr. Michael Dannenmann. Dies zeigt die Anwendung von modernen Methoden zur direkten Messung der N₂-Produktion, wie der am KIT entwickelten Helium-Inkubationsmethode. Studien, die auf solchen technisch aufwendigen, direkten und damit zuverlässigen N₂-Messungen basieren, kommen zu dem Ergebnis, dass für eine bestimmte Menge an emittiertem N₂O im Durchschnitt etwa die vierfache Menge zu N₂ reduziert wurde. Damit kommt der N₂O-Reduktion zu N₂ eine wesentlich wichtigere regulative Rolle bei der Deaktivierung reaktiven Stickstoffs zu als bisher angenommen. Dies lässt darauf schließen, dass Böden reaktiven Stickstoff in Ökosystemen wesentlich effektiver in unschädlicher Form an die Atmosphäre zurückführen als bisher gedacht.

Die Ergebnisse der Forscher bedeuten zwar nicht, dass weniger N₂O emittiert wird. Die größere Bedeutung der N₂O-Reduktion zu N₂ weist jedoch einen Weg zur zukünftigen Minderung von N₂O-Emissionen: „Wenn es uns gelingt, die Regulierung der N₂O-Reduktion besser zu verstehen, dann können wir, beispielsweise durch angepasste Bewirtschaftung in landwirtschaftlichen Ökosystemen, das klima- und ozonschädliche Distickstoffoxid verstärkt in ein völlig harmloses Gas umwandeln", sagt Michael Dannenmann. Wie die KIT-Wissenschaftler erklären, bedarf es dazu eines noch besseren Verständnisses, wie die mikrobielle Diversität im Boden die Reduktion von N₂O zu N₂ beeinflusst. Neue molekularbiologische Ansätze liefern dazu wohl erste vielversprechende Erkenntnisse. ... Wir werden draußen darauf warten:

Ziegler-Broschüre „Außenbereichslösungen für Kindertagesstätten“ neu erschienen
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Wichtig für kleine Kinder und Teil ihrer Frühförderung ist die Ausbildung motorischer Fähigkeiten und spielerisches Lernen im Freien. Was dabei zu beachten ist und welche Lösungen es gibt, erläutert die neue Zieg­ler-Broschüre „Außenbereichslösungen für Kindertagesstätten“. weiter lesen

Neue Broschüre zu Randelementen und Pflanzgefäßen auf Dächern und Terrassen
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Viele begehbare und einsehbare Dächer lassen sich recht einfach mit Pflanzinseln, -beeten und gefäßen gestalten, klar strukturieren und mit einem Grün-Aspekt aufwerten. So können Freizeit- und Erholungsräume im Grünen zu Hause und im Büro geschaffen werden - und dies völlig unabhängig von der Größe der Dachfläche. weiter lesen

„pause“: elegante Betonsteinbank von breincobluefuture via F.C. Nüdling
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F.C. Nüdling vertreibt in Deutschland exklusiv die Serie „elements“ von breincobluefuture, zu der auch die Betonsteinbank „pause“ gehört. Sie besteht aus zwei bzw. drei massiven Betonsteinblöcken, die unterein­ander fest zu einer durchgängigen Sitzfläche verbunden sind und auf ein Fußge­stell montiert werden. weiter lesen

EU-Grünatlas zur Zufriedenheit mit Grünanlagen in Großstädten: Ist der Gezi-Park überall?
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Zum ersten Mal wurden europaweit Bürger zu ihrem Nutzungsverhalten und ihrer Zufriedenheit mit Parks und öffentlichen Grünflächen in Groß­städten befragt. Für die repräsentative Studie der European Landscape Contrac­tors Association (ELCA) befragte forsa 5.048 Personen in zehn europä­ischen Großstädten. weiter lesen

Mall gewährt 30 Jahre Garantie auf Betonzisternen
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Die Mall GmbH gewährt auf ihre Betonzisternen eine Garantie von 30 Jahren ab dem Datum der Auslieferung. Tritt innerhalb dieser Frist ein Mangel am Beton der Zisterne auf, nimmt Mall die Mängelbeseitigung auf eigene Kosten vor. weiter lesen

Unkrautbekämpfung per Unkrautvlies im Leistungstest
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Unkrautvlies ist nicht gleich Unkrautvlies. Für die meisten professio­nel­len Nutzer von Vliesen für den Garten- und Landschaftsbau zählen vor allem Gewicht und Preis. Nur leider sagen genau diese beiden Parameter nicht unbedingt etwas über die Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit von Unkrautvliesen aus. weiter lesen

„Grüne Hecke“ als ökologischer Lärmschutz
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Die begrünbare ökologische Lärmschutzwand von Rau Geosystem Süd kann bis zu einer Höhe von sechs Metern ohne Betonfundament und damit ver­gleichsweise preiswert errichtet werden, sie passt sich allen Kurvenradien an, reduziert die Feinstaubbelastung und ist mit ihrer begrünten Oberfläche auch noch ein Eyecatcher. Mittlerweile sollen europaweit über 100.000 m² Wandfläche der Rau-Lärmschutzwand R3 verbaut sein. weiter lesen

Lärmschutzeinhausung A1 Köln-Lövenich aus RWA-Sicht
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Die 1,5 Kilometer lange Lärmschutzeinhausung über der A1 bei Köln-Löve­nich ist eine Mischung aus Tunnel und Trog, wie es sie bislang in Deutsch­land noch nicht gab: Die bis zu sieben Meter hohen Betonwän­de sind mit einer über 30.000 m² großen Stahl-Glas-Konstruktion über­dacht. Für die sichere Entlüftung im Brandfall haben 230 Volt-Zahn­stangenantriebe der D+H Mechatronic AG zu sorgen. weiter lesen

„Ausschreiben von Asphaltarbeiten“ neu mit eingearbeiteter RStO 12
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Der Deutsche Asphaltverband hat die 4. Neuauflage des Leitfadens „Aus­­schreiben von Asphaltarbeiten“ eröffentlicht. Eingang fanden die jüngst veröffentlichten Richtlinien für die Standardisierung des Ober­baus von Verkehrsflächen (RStO 12). Damit ist der Leitfaden das erste kom­men­tierende Werk, das die neuen RStO berücksichtigt. weiter lesen

Keine Änderung bei Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur
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Die Bundesregierung muss nicht jährlich zusätzlich zwei Milliarden Euro für die Verkehrsinfrastruktur zur Verfügung stellen. Einen entsprechen­den An­trag der SPD-Fraktion lehnte der Ausschuss für Verkehr, Bau und Stadt­ent­wicklung am Mittwochmorgen mit den Stimmen der Koali­tionsfraktionen CDU/CSU und FDP ab. weiter lesen

ergänzt: Hochwasserhilfen: Kleine Liste mit Aktionsangeboten wegen des Mai/Juni-Hochwassers 2013
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Die Schäden in den Hochwassergebieten erreich(t)en Mitte 2013 außerge­wöhnliche Ausmaße. U.a. werden viele Heizanlagen nach dem Sinken der Pegel ausgetauscht werden müssen. Um hier unmittelbar Hilfe zu leisten, haben verschiedene Unternehmen besondere Aktion aufgelegt. weiter lesen

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