Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 14.8.2016

Rettet die Stille

Eine Bundestags-Petition zur Einrichtung regionaler Lärm-Umweltzonen für Erho­lungs­gebiete ist jetzt vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages als öffentliche Petition zugelassen worden und steht ab sofort auf der Website des Petitions­auss­chusses zur Mitzeichnung bereit.

Regionale Lärm-Umweltzonen für Erholungsgebiete

Die Petition, die nun von möglichst vielen Mitzeichnern unter­stützt werden muss, fordert niedrigere, effektive und nicht umgehbare Lärmgrenzwerte in zukünftig als Lärm-­Um­welt­zonen ausgewiesenen Erholungsgebieten. Petent ist die Lärmschutzinitiative „Rettet-die-Stille“.

Lärmschutz vor besonders lauten Fahrzeugen

Die Petition richtet sich ausdrücklich nur gegen besonders laute Fahrzeuge (zum Bei­spiel hochtourige Motorräder, Sportwagen mit absichtlich lauten Sport-Auspuffanlagen, Quads, Powerboote oder lautstarke Fluggeräte), die in Beschleunigungsphasen, Hoch­geschwindigkeitsfahrten bzw. bei Steigflügen oder in niedriger Flughöhe außer­ge­wöhn­lich laute, aber eigentlich vermeidbare Dezibel-Werte ausstrahlen. Diese Fahrzeuge dürfen heute - auch ohne verbotene Manipulationen an der Technik - allein...
  • aufgrund löchriger oder veralteter Lärmschutzvorschriften,
  • aufgrund von teilweise unerklärlichen EU-Typenzulassungen oder
  • aufgrund von Bestandsschutz
... so laut sein, dass ganze Gegenden, Täler, Bergstraßen und Pässe, Seeufer in Erho­lungsgebieten lärmverschmutzt und damit entwertet werden. Dadurch verlieren viele Erholungsgebiete ihren Charakter als Erholungs- und letzte Rückzugsmöglichkeit vor dem zunehmenden Lärm, was letztlich auch zu lärmbedingten Gesundheitsbe­ein­träch­ti­gungen führt.

So gelten z.B. für Motorräder ab einer Geschwindigkeit von 80 km/h überhaupt keine Lärmgrenzwerte. Und bestehende Lärm-Grenzwerte und Messmethoden bei Ge­schwin­digkeiten unter 80 km/h sind aufgrund der Lobbyarbeit der Hersteller so definiert, dass sie - ähnlich des Abgas-Skandals - von den Herstellern mit einfachsten, allerdings legalen Tricks umgangen werden können.

Es sind, anders als oft behauptet, deshalb nicht nur einige „schwarze Schafe“ die an ihren Maschinen manipulieren, sondern es handelt sich hier schlicht um ein syste­ma­ti­sches Versagen der Lärmschutzvorschriften. Dies sollte zumindest bei besonders lärmsensiblen Erholungsgebieten nicht länger toleriert werden.

Wenn es Lärm-Umweltzonen gibt, dann würden Fahrzeuge analog zu den bereits bestehenden Abgas-Umweltplaketten bei der Zulassung (und nachfolgend dann regelmäßig bei den periodischen Hauptuntersuchungen) bei Erreichen der verschärften Grenzwerte eine Umwelt-Lärmplakette erhalten, die ihnen das Befahren bzw. Über­fliegen der Lärm-Umweltzonen gestattet.

Auch Bestandsfahrzeuge müssen - analog zur Abgas-Umweltplakette - die Plakette vorweisen. Die Analogie zur Abgas-Umweltplakette zeigt auch, dass sich Lärm-Um­welt­zonen praktisch umsetzen lassen und zudem mit geltendem EU-Wettbe­werbs­vor­schriften in Einklang gebracht werden können. Ohne verschärfte Lärmschutz­grenz­wer­te ist eine Lösung des Problems nicht zu erwarten, ganz im Gegenteil, für viele Sportwagen- oder Motorradfahrer gilt das Motto "je lauter, desto besser".

Motorrad-Hersteller berichten übereinstimmend, dass leise Motorräder oder leise Auspuffanlagen sich schlicht nicht verkaufen. Weil die Einsicht dieser Fahrzeugführer nicht gegeben ist, muss der Staat oder die EU regulativ eingreifen.

Die Einrichtung von Lärm-Umweltzonen würde mit der Zeit auch zu einer Lärm­re­du­zierung außerhalb von Erholungsgebieten führen, weil getrieben durch die Nichtbe­fahr­bar­keit der Erholungsgebiete, die Fahrzeugführer in Zukunft vielleicht doch vermehrt leisere Fahrzeuge nutzen würden.

Die Petition kann mit dem Suchbegriff "66701" auf epetitionen.bundestag.deleicht gefunden werden. Dort kann dann gleich online mitgezeichnet werden. Es werden 50.000 Mitzeichner benötigt um der Petition Nachdruck zu verleihen. Im Moment (15.8.2016; 09:50 Uhr sind es 111.)

Baulinks-Beiträge vom 14.8.2016

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Die nächsten fünf Jahre könnten entscheidend für den FM-Markt sein: Wäh­rend Dienstleistungen immer ausgereifter werden und sich zum Standard entwickeln, sollen neue Geschäftsmodelle, Technologien und anspruchsvollere Leistungsversprechen immer wichtiger für das Markt-Wachstum werden. weiter lesen

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