Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 8.3.2017

Deutschland mit Plus bei Patentanmeldungen

Beim Europäischen Patentamt (EPA) wurden 2016 nahezu 160.000 europäische Patent­an­meldungen eingereicht, wie aus dem am 7.3. veröffentlichten EPA-Jahresbericht 2016 hervorgeht. Damit erreichte das Anmeldeaufkommen das Niveau des Rekordjahrs 2015. Dies bestätigte den positiven Anmeldetrend der vergangenen fünf Jahre. Die Konsolidierung des Anmeldehöchststands korrigiert zudem einen Sondereffekt im Ergebnis von 2015, als das EPA aufgrund einer Änderung im US-Patentgesetz einen besonders starken Anstieg europäischer Patentanmeldungen aus den USA ver­zeich­nete. Mit über 296.000 registrierte das Amt auch bei den für Europa gültigen Patent­einreichungen („international filings“) einen neuen Höchststand (2015: 279.000).

America first, Germany second

Das Anmeldeaufkommen deutscher Unternehmen zeigte sich 2016 wieder leicht ver­bessert (+1,1%), nachdem in den drei Vorjahren jeweils noch ein Rückgang zu ver­zeich­nen war: Mit 25.086 europäischen Patentanmeldungen konnte die Bundesrepublik ihre Spitzenposition in Europa vor Frankreich (-2,5%), der Schweiz (+2,5%) sowie der Niederlande (-3,6%) festigen und lag im weltweiten Vergleich nur hinter den USA (-5,9%). Bei den erteilten europäischen Patenten verzeichnete Deutschland gegenüber 2015 einen Anstieg von 32,7% auf rund 18.700.


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Insgesamt stammte im vergangenen Jahr rund die Hälfte aller Anmeldungen beim EPA aus den 38 EPO-Mitgliedsstaaten, wobei in der Riege der größeren europäischen Volks­wirt­schaften Belgien (+7%) und Italien (+4,5%) die stärksten Anmeldezuwächse ver­zeich­neten.

„Die Ergebnisse von 2016 unterstreichen die Rolle Europas als attraktiver und weltweit führender Innovationsstandort“, freut sich EPA-Präsident Benoît Battistelli. „Auch in Zeiten rapider politischer und wirtschaftlicher Veränderungen halten Unternehmen aus der ganzen Welt ihre große Nachfrage nach Patentschutz in Europa aufrecht. Während wir ein weiterhin beeindruckendes Anmeldewachstum aus Asien beobachten, können sich jedoch auch europäische Unternehmen als Innovations- und Wachstumstreiber auf ihrem Heimatmarkt behaupten und haben im vergangenen Jahr angesichts unsicherer wirtschaftlicher Entwicklungen Robustheit bewiesen.“

In der Gruppe der außereuropäischen Länder nahm das Anmeldeaufkommen aus China (+24,8%) und Südkorea (+6,5%) stark zu. Im Länderranking platzierte sich China damit erstmals vor Südkorea.

Ungeachtet der hohen Anmeldevolumina aus außereuropäischen Regionen beim EPA bleibt die Bilanz europäischer Unternehmen bei Patentanmeldungen zwischen Europa und den USA sowie den asiatischen Staaten mit der Ausnahme Japans weiterhin positiv.

Bayern, NRW und Baden-Württemberg Spitze

Bayern belegte 2016 nicht nur erneut den Spitzenplatz unter den patentaktivsten Bun­des­ländern, sondern lag auch im Vergleich der europäischen Top-Regionen führend vor der Île-de-France. Im innerdeutschen Ranking belegte Nordrhein-Westfalen (NRW) den zweiten Platz vor Baden-Württemberg. Beide Bundesländer gehörten ebenfalls zu den Top 5 der anmeldestärksten Regionen Europas. Weiter geht aus den Jahreszahlen des Europäischen Patentamts hervor, dass aus keiner anderen deutschen Stadt im ver­gan­ge­nen Jahr mehr europäische Patentanmeldungen beim EPA eingereicht wurden als aus München. Stuttgart konnte sich deutschlandweit an zweiter Stelle der anmeldestärksten Städte platzieren.

Deutschland bei Transporttechnologien führend

Europäische Unternehmen waren 2016 in neun der zehn stärksten Technologiefelder führend. Gegenüber 2015 schoben sie sich in der Medizintechnik an den US-Unter­neh­men vorbei. Mit knapp 60% verzeichneten Unternehmen aus Europa 2016 bei Trans­port­tech­nologien (Fahrzeuge) den größten Anteil an Patentanmeldungen. Dabei war die Bundesrepublik im Transportsektor mit einem Anteil von 24% führend. In dem Seg­ment verzeichneten vor allem Reifenhersteller und Automobilzulieferer - mit einem deutlichen Anstieg bei Hybrid- und Fahrassistenzsystemen - ein Wachstum der Patentanmeldungen.

Digitale Kommunikation kommt

Zudem waren deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich bei „Elektrische Maschinen, Geräten und Energie“, in der Messtechnik, der Organischen Feinchemie und, trotz eines Rückgangs der Patentanmeldungen, in der Medizintechnik besonders anmeldestark. Mit einem Plus von 13,5% im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten deutsche Unternehmen 2016 das stärkste Wachstum in der Digitalen Kommunikation.

Philips erneut mit Spitzenplatz im Ranking der größten Anmelder, Huawei auf dem Vormarsch

Im zweiten Jahr in Folge verzeichnete das EPA 2016 die meisten Patentanmeldungen von Philips. Auf die zweite Position rückte Huawei vor. Das Unternehmen lag vor drei Jahren noch auf dem elften Rang. Den dritten Platz belegte Samsung, gefolgt von LG und United Technologies. Als anmeldestärkstes Unternehmen aus Deutschland lag Siemens auf dem sechsten Rang. In den Top 10 befanden sich 2016 vier europäische Unternehmen - davon mit Siemens, BASF und Robert Bosch drei aus Deutschland -, drei Firmen aus den USA, zwei aus Südkorea und ein Unternehmen aus China.

Deutsche Unternehmen: Top 10-Platzierungen in acht führenden Technologiefeldern

Im innerdeutschen Ranking der anmeldestärksten Unternehmen belegte Siemens wie im Vorjahr den ersten Platz, gefolgt von BASF, Robert Bosch, Bayer und Continental. Insgesamt haben sich deutsche Unternehmen in acht der führenden zehn Technologie­fel­der unter den zehn aktivsten Patentanmeldern platziert, wobei sich die Patentstärke der Bundesrepublik bei Transporttechnologien, „Elektrische Maschinen, Geräte und Energie“, in der Messtechnik und der „Organischen Feinchemie“ ebenfalls in Top 10-Platzierungen deutscher Unternehmen widerspiegelt: In der Messtechnik belegte beispielsweise Siemens den zweiten Platz, gefolgt von Robert Bosch auf dem dritten Rang. Im Bereich „Organische Feinchemie“ konnten mit Bayer an erster Stelle, BASF auf dem zweiten Platz und Evonik (Rang 6) drei deutsche Unternehmen eine führende Stellung einnehmen. Auch bei Transporttechnologien kamen mit Siemens (Platz 5) und Continental (Platz 6) sowie Audi (Platz 8) drei deutsche Unternehmen in die Top 10.

Ranking nach Bevölkerungsanteil

Gemessen an der Einwohnerzahl belegte die Schweiz mit 892 Anmeldungen pro Million Einwohner wie im Vorjahr den ersten Platz. Das erste außereuropäische Land im Ran­king war erneut Japan, das mit 166 Anmeldungen pro Million Einwohner den neunten Platz belegte. Deutschland lag mit 310,8 europäischen Anmeldungen pro Million Einwohner auf dem sechsten Rang und deutlich über dem Durchschnitt der 28 EU-Staaten (122).

Ziemlich sicher werden einige der angemeldeten Patente auch in der nächsten Woche in Frankfurt zu sehen sein.

63 Vorschauen zur ISH Energy
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Die ISH gliedert sich in zwei große Bereiche: die ISH Energy mit der Ge­bäude- und Energietechnik, der Klima-, Kälte- und Lüftungstechnik so­wie der Haus-und Gebäudeautomation einschließlich Energie­ma­na­ge­ment be­legt die Hallen 8 bis 11. weiter lesen

41 Vorschauen zur ISH Water
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Die ISH gliedert sich in zwei große Bereiche: die ISH Water in den Hallen 2 bis 6 umfasst die Erlebniswelt Bad und die Welt der Sanitär- und Heizungsinstallationstechnik. weiter lesen

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