Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 1.10.2017

Orts- und zeitflexibles Arbeiten gesund gestalten

Ob in der Bahn, im Büro oder zu Hause nach der Tagesschau: Die Digitalisierung entkoppelt Arbeit von Zeit und Raum. Im jetzt erschienenen Bericht „Orts- und zeitflexibles Arbeiten: Gesundheitliche Chancen und Risiken“ fasst die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) den wissen­schaft­lichen Erkenntnisstand zu diesen Arbeitsformen zusammen. Dabei zeigt sich einerseits, dass sich flexibles Arbeiten als Be­lastungsfaktor auswirken und die Gesundheit der Beschäf­tig­ten schädigen kann. Andererseits bieten diese Arbeitsformen mehr Möglichkeiten, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren. Eigene Gestaltungsspielräume und Vorhersehbarkeit können sich dabei positiv auf die gesundheitliche Situation der Beschäftigten auswirken.

Bei der ortsflexiblen Arbeit gibt es zwei Formen - die berufsbedingte und die berufs­assoziierte Mobilität. Im ersten Fall findet die Arbeit selbst an wechselnden Orten statt, wohingegen berufsassoziierte Mobilität der eigentlichen Arbeitszeit vor- bzw. nach­ge­lagert ist. Etwa jeder zweite Erwerbstätige in Deutschland gehört zu den Pendlern. Dabei wirkt sich besonders die Pendeldauer auf die Gesundheit der Beschäftigten aus. Im Vergleich zu Nichtmobilen verdoppelt sich für Pendler, die mindestens eine Stunde pro Strecke unterwegs sind, das Risiko für einen schlechteren allgemeinen Ge­sund­heitszustand, generelle Stressbelastungen sowie für depressive Verstimmungen. Ge­sund­heitliche Risiken ergeben sich sowohl für jüngere als auch für ältere Beschäftigte sowie insbesondere für Frauen und für Beschäftigte mit Kindern. Ein großer Hand­lungs­spielraum und ein hohes Maß an Selbstbestimmtheit können jedoch diese Belastungen verringern.

Zeitflexible Arbeit wirkt sich sowohl auf die Dauer als auch auf die Lage und Verteilung der Arbeit aus. Damit beeinflusst sie direkt das familiäre und gesellschaftliche Leben sowie die Gesundheit der Beschäftigten. Fallen Ruhezeiten regelmäßig aus oder müs­sen sich Beschäftigte auch außerhalb ihrer Arbeitszeit häufig um berufliche Belange kümmern, kann es zu negativen Beanspruchungsfolgen kommen. Dazu gehören neben mangelnder Erholung geringe Schlafqualität sowie verstärkte körperliche und psychi­sche Beschwerden. Auch mit zunehmender Dauer der Arbeitszeit steigen die gesund­heitlichen Beschwerden an. Unter anderem treten vermehrt körperliche Beschwerden wie Schmerzen in Nacken, Kreuz und Rücken, aber auch psychische Beschwerden wie Nervosität und Niedergeschlagenheit auf. Daher sollte die Praxis auf ausreichende Ruhezeiten achten, in denen die Beschäftigten von der Arbeit abschalten können.

Die Ergebnisse zeigen, dass orts- und zeitflexible Arbeit als Belastungsfaktor wirken kann. Gleichzeitig stellt der Bericht Ressourcen heraus, die diesen Belastungen positiv entgegenwirken können. Dazu gehören beispielsweise Einflussmöglichkeiten auf die Arbeit und soziale Unterstützung. Um Mobilität gesundheitsförderlich zu gestalten, sind zeitliche Puffer ein wichtiges Element. Variable Arbeitszeiten wie Rufbereitschaft oder Bereitschaftsdienst sollten gut planbar und vorhersehbar sein und den Beschäftigten den größtmöglichen Einfluss auf die Gestaltung erlauben.

Den Bericht im PDF-Format gibt es im Internetangebot der BAuA unter baua.de/publikationen (direkter PDF-Download).

Baulinks-Beiträge vom 1. Oktober 2017

Strategiepapier für mehr Qualität von Infrastrukturen und Quartieren
https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1553.php4
Im September trafen sich 100 Entscheider aus Politik, Bau- und Immo­bi­lienbranche auf Schloss Ettersburg bei Weimar. Sie diskutierten das The­menfeld „Verkehr, Quartier, Kultur. Die neuen Infrastrukturen bauen“ an­hand von aktuellen Praxisbeispielen wie der Elbphilharmonie Ham­burg oder der Düsseldorfer U-Bahnstrecke Wehrhahn-Linie. weiter lesen

Vierter Bodenschutzbericht verabschiedet
https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1552.php4
Das Bundeskabinett hat den von Bundesumweltministerin Barbara Hen­dricks vorgelegten Bodenschutzbericht verabschiedet. Dies ist der in­zwi­schen vierte Bericht der Bundesregierung, der alle derzeitigen Akti­vitäten des Bundes und der Länder zum Schutz der Böden darstellt. weiter lesen

Neue Handlungsempfehlung für Bauunternehmen zum Thema Frauen in der Bauwirtschaft
https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1551.php4
Das RKW Kompetenzzentrum hat eine Handlungsempfehlung ver­öf­fent­licht, um Unternehmen dabei zu unterstützen, mehr Frauen für die Bau­wirtschaft zu gewinnen. Zudem können Unternehmen damit heraus­fin­den, wo sie in puncto „Beschäftigung von Frauen“ stehen. weiter lesen

Stahlbau-Branche hat 2016 11,3 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaftet
https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1550.php4
Bauforumstahl hat die Wirtschaftszahlen der Stahlbaubranche 2016/2017 veröffentlicht. 2016 erwirtschaftete demnach die gesamte Bran­che „Pla­nen & Bauen mit Stahl“ 11,3 Mrd. Euro. Die Produktion hat sich in den ver­gangenen Jahren bei rund 2 Mio. t eingependelt. weiter lesen

Sanitär-, Heizungs- und Klimawirtschaft mit mehr Umsatzplus und Beschäftigten
https://www.baulinks.de/webplugin/2017/1549.php4
Eine aktuelle Studie des ifo-Instituts zeigt, dass der konsolidierte Jah­res­umsatz in der Haus- und Gebäudetechnik im Bereich Sanitär, Hei­zung, Lüf­tung und Klima (SHK) 2016 erneut im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Er erreichte 55,4 Mrd. Euro. weiter lesen

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