Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 03.08.2020

Wilde Ecken im Garten

In den trockenen Gegenden Deutschlands ist „Rasen mähen“ gerade ein Fremdwort. Und dort, wo es in letzter Zeit häufiger geregnet hat, kommt der Rasenmäher kaum mehr zurück in den Schuppen. Grundsätzlich sollten Hobbygärtner beim Mähen jedoch zurückhaltend sein. „Wer dem Rasen Zeit zum Wachsen gibt, der fördert Lebensraum für Bienen, Wildbienen und Schmetterlinge“, erinnert Corinna Hölzel, die beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zu Pestiziden und Biodiversität arbeitet. „Oft entwickeln sich nektar- und pollenhaltige Wildkräuter wie Klee, Gänseblümchen, Löwenzahn, Taubnessel oder Ehrenpreis in der Wiese langsamer als Gras. Wer häufig mäht, verhindert eine Blüte dieser für Insekten wertvollen Pflanzen.“

So lautet die Devise: Mähen Sie lieber selten und spät, wenn das Gras schon länger ist. Bei großen Flächen können Sie auch abschnittsweise mähen. So können sich Flug­in­sek­ten von der zu mähenden Fläche in einen noch nicht gemähten Abschnitt zurückziehen. Frau Hölzel empfiehlt: „Wenn also der Drang groß ist, den Rasenmäher in Gang zu setzen, halten Sie doch einmal kurz inne und genießen Sie mit Liegestuhl und einem Kaltgetränk das imposante Inseketenspektakel in Ihrer langen, ungemähten Wiese.“


Foto © BUND / Andreas Steinert

Ein absolutes Tabu im naturnahen und insektenfreundlichen Garten ist der Einsatz eines Mähroboters. Entgegen den Hinweisen in den Bedienungsanleitungen werden diese Mähwerkzeuge auch nachts eingesetzt, erklärt Hölzel: „Für Haus- und Wildtiere, insbesondere für Igel, kann das mit Verletzungen oder gar tödlich enden. Problematisch dabei ist, dass Igel nicht weglaufen, sondern sich einrollen und dann von den Messern überrollt und verletzt werden können.“ Zudem kommen Mähroboter in jede Ecke. Dann gibt es auch kein Versteck mehr für Amphibien, Spinnentiere und Insekten. Und diesen Nützlingen wird zudem noch die Nahrungsgrundlage entzogen, denn durch das permanente Mähen hat kein Wildkraut die kleinste Chance, zum Blühen zu kommen.

Auch Freischneider und Fadenmäher sind gefährlich für Nützlinge im Garten. Viele Verletzungen von Igeln gehen auf den Einsatz solcher motorisierten Geräte zurück, wenn damit unvorsichtig umgegangen wird und versteckte Tiere übersehen werden.

Frau Hölzel ermuntert: „Es fällt nicht allen leicht, aber probieren Sie es doch einmal aus: Eine bewusst wilde Ecke im Garten oder ein paar ungemähte Kanten stehen lassen. Die Insekten werden es Ihnen danken. Im Garten sollte am besten unter­schie­den werden zwischen häufig genutzten Teilen, die auch häufiger gemäht werden können, und wilden Ecken, wo sich die Natur relativ ungestört entwickeln kann. Dort sollte der Rasenmäher selten oder besser nie hinkommen. Diese kleinen Wildnisstücke sind nicht nur wertvoller Lebensraum für Insekten, sondern auch für andere Nützlinge wie Igel, Eidechsen und Blindschleichen. Und bei denen stehen auch die bei Gär­tnern verhassten Schnecken auf dem Speiseplan.“

Wenn gemäht wird,

... sollte der Rasenschnitt als Mulchmaterial gleich auf die Gemüsebeete oder um Beerensträucher ausgebracht werden. Hölzel: „Mulchen hilft dem Garten dreifach. Durch das Ausbringen einer Schicht aus organischem Material wie Rasenschnitt, Stroh, gehäckselten Zweigen oder anderen Gartenabfällen können Wildkräuter nicht hoch­kom­men. So spart man sich das häufige Jäten. Außerdem schützt Mulchen vor dem Austrocknen des Bodens. Sie müssen dann weniger oft gießen. Und schließlich gehen die Nährstoffe des Mulchmaterials direkt wieder in den Boden zurück. Dadurch spart man sich Düngung.“

Wildkräuter können allerdings auch ins Menü eingebaut werden. Schafgarbe und Löwenzahn ergänzen den Salat mit würzigen Noten, aus Brennnesseln kann man Tee kochen und Gänseblümchen, Kapuzinerkresse sowie Veilchen sind als Toppings ein essbarer Hingucker.

Baulinks-Beiträge vom 2. August 2020

Bewerbung zum European Green Cities Award bis zum 31. August verlängert
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Im Rahmen der EU-Kampagne „Grüne Städte für ein nachhaltiges Euro­pa" soll am 2. Dezember 2020 auf der Messe Vakbeurs Openbare Ruim­te / Expo for Public Space ein europäisches Projekt ausgezeichnet wer­den, das die Vorteile urbaner Begrünung optimal nutzt. weiter lesen

BMI und BBSR wollen 10 bis 15 exemplarische Projekte für die Post-Corona-Stadt fördern
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Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und das Bun­des­institut für Bau-, Stadt- und Raumforschung haben am 29. Juli den För­der­auf­ruf „Post-Corona-Stadt“ gestartet. Gesucht werden bei­spiel­ge­bende Projekte und Konzepte in Kommunen. weiter lesen

Zusätzliches Konjunkturprogramm für Klimaschutz in Kommunen
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Im Zuge des Corona-Konjunkturpakets der Bundesregierung stellt das Bun­des­um­welt­ministerium den Kommunen zusätzlich 100 Mio. Euro für Klima­schutz­maß­nahmen zur Verfügung. weiter lesen

Neue Regelung zur Hauptunternehmerhaftung beim Subunternehmereinsatz
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Hauptunternehmen müssen künftig für den gesamten Zeitraum der Vertragsdauer nachweisen, dass ihre Nachunternehmen rechtzeitig und vollständig alle Mitteilungs- und Zahlungspflichten für Unfall- und Sozial­ver­si­che­rungs­beiträge erfüllen. weiter lesen

Bauschäden in 50 Beispielen auf 230 Seiten
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1310.php4
Diese Sammlung vom Fraunhofer IRB Verlag zeigt einen Querschnitt durch das weite Feld der Bauschäden. In 50 Beispielen vom Dach bis zum Keller und von der Fassade bis zur TGA werden außergewöhnliche Schadensfälle erläutert, ihre Ursachen beschrieben, Schlussfolgerungen gezogen und die zugehörigen Regelwerke benannt. weiter lesen

Online: 55. Frankfurter Bausachverständigentag am 2.10. mit dem Schwerpunkt Feuchteschäden
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1309.php4
Ein immer wieder auftretendes Thema für Baufachleute sind Feuchte­schä­den in Gebäuden. Aktuelle Auswertungen von Haftpflichtschäden zeigen, dass sie die zweithäufigste festgestellte Schadenart sind. weiter lesen

„Denkmalsanierung 2020/2021“ mit dem Schwerpunkt Kauf eines Baudenkmals
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Die neue Ausgabe des Ratgebermagazins „Denkmalsanierung“ infor­miert Denkmalbesitzer, Investoren und das Fachpublikum über ver­schie­dene Aspekte der Sanierung von Denkmalimmobilien. weiter lesen

Neues DGNB-Zertifikat widmet sich dem Ressourcenschutz beim gezielten Rückbau von Gebäuden
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1307.php4
Ein neues Zertifizierungssystem der Deutschen Gesellschaft für Nach­hal­ti­ges Bauen (DGNB) setzt Anreize, die Nachhaltigkeit eines Rückbaus vor einer Neubau- oder Sanierungsmaßnahme auf ganzheitliche Weise zu erhöhen. weiter lesen

KLB Klimaleichtblock veröffentlicht neuen Nachhaltigkeitsbericht
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1306.php4
Der Leichtbeton-Hersteller KLB Klimaleichtblock dokumentiert im Rah­men eines Nachhaltigkeitsberichtes das eigene Handeln im Hinblick auf eine ökologisch, ökonomisch sowie sozial ausgerichtete Unter­neh­mens­füh­rung. weiter lesen

Christian Birck folgt auf Ulrich Siepe als BMI-Geschäftsführer
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1305.php4
Nach 15 Jahren bei Braas Monier und der BMI Group verlässt Ulrich Siepe die Gruppe. Christian Birck wird ab 1. August als neuer Geschäfts­führer sowie als Commercial Director der BMI Region Central Europe die Nachfolge von Ulrich Siepe antreten. weiter lesen

Zehnder wird heuer 125: vom Leichtmotorrad „Zehnderli“ bis zur umfassenden Raumlufttechnik
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1895 von Jakob Zehnder im Schweizer Gränichen als mechanische Werk­stät­te gegründet, entwickelte sich Zehnder in den vergangenen 125 Jahren zu einer internationalen Firmengruppe. Der wegweisende Meilenstein dabei war 1930 der weltweit erste Stahlradiator Charleston. weiter lesen

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