Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 10.03.2021

Elektroautos: Deutschland rückt bei Neuzulassungen auf Platz 2

Die Elektromobilität nimmt deutlich an Fahrt auf. 2020 ist der weltweite Bestand an Elektroautos auf 10,9 Mio. gestiegen - das ist ein Plus von mehr als 3 Mio. gegenüber 2019. China liegt mit gut 5. Mio. E-Autos im Bestand weiter unangefochten auf Platz eins, gefolgt von den USA mit 1,77 Mio. Deutschland hat sich mit fast 570.000 Fahrzeugen um drei Plätze auf Rang drei vorgearbeitet. Bei den Pkw-Neuzulassungen liegt Deutschland nun sogar auf Platz zwei weltweit. Die neuen Zahlen stammen aus einer aktuellen Erhebung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW). Den ZSW-Daten zufolge finden sich bei den neu zugelassenen Stromern jetzt erstmals drei deutsche Hersteller auf den ersten sechs Plätzen. Tesla führt mit fast 500.000 Neuzulassungen, wird aber vor allem von VW bedrängt. Eines zeigen die Zahlen aber auch: Um die Klimaschutzziele im Verkehr im Jahr 2030 zu erreichen, ist eine noch deutlich höhere Dynamik erforderlich.

Die Zahl der Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen hat weltweit im Jahr 2020 deutlich zugenommen: Sie stieg um 38% auf ein neues Rekordhoch von 3,18 Mio. - die Entwicklung lief damit deutlich gegen den Trend des Gesamtmarktes, der insbesondere durch die Corona-Pandemie von einem spürbaren Rückgang geprägt war. Während die Zulassungszahlen für E-Autos in Europa um 134% auf 1,37 Mio. deutlich stiegen, trugen die großen Märkte China und USA hingegen kaum zum Wachstum bei: Es gab auf dem chinesischen Markt nur 1,25 Mio. Neuzulassungen (3% Wachstum). Damit hat Europa China überholt. In den USA war die Zahl mit 322.400 Neuzulassungen, ein Minus von zwei Prozent, sogar zum zweiten Mal in Folge rückläufig.

Neuzulassungen steigen auf Rekordhoch

Bei anderen Nationen ging es dagegen rasant nach oben, am deutlichsten in Deutsch­land: Dort stieg die Zahl der Neuzulassungen von 108.530 im Jahr 2019 auf nunmehr 394.632. Das ist ein Plus von 264% - die weltweit höchste Wachstumsrate. Deutschland liegt nun bei den Neuzulassungen auf dem zweiten Rang hinter China und verdrängt die USA auf Platz drei. An vierter Position folgt Frankreich. Dort kletterten die Neuzulassungen auf 194.700, ein Wachstum von 180%. Ein deutliches Marktwachstum weisen auch Dänemark (245%), Italien (250%), Spanien (136%) und Großbritannien (140%) auf - jedoch auf deutlich niedrigerem absolutem Niveau bezüglich der Fahrzeugzahlen.

Weiterhin mehr Dynamik nötig

„Der E-Fahrzeugmarkt entwickelt sich in vielen Ländern sehr vielversprechend, insbesondere in der Europäischen Union“, sagt Prof. Dr. Frithjof Staiß, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des ZSW. „Der positive Trend ist jedoch auch auf höhere Fördersätze für Elektrofahrzeuge im Rahmen von Corona-Konjunkturpaketen und zusätzliche Maßnahmen wie die abgesenkte Mehrwertsteuer in Deutschland zurückzuführen. Es gilt deshalb, diesen Förderimpuls sukzessive in ein marktgetriebenes Wachstum zu über­füh­ren, um das Ziel der Bundesregierung von sieben bis zehn Millionen Elektroautos im Bestand bis 2030 effizient erreichen zu können. Hierfür müssen in Deutschland im Schnitt jedes Jahr rund eine Million E-Fahrzeuge neu zugelassen werden. Das erwartbar ambitioniertere neue EU-Klimaschutzziel dürfte eher noch einen deutlich größeren E-Auto-Anteil erfordern als bislang angestrebt. Der Erfolg des vergangenen Jahres ist somit erst der Anfang.“

Marktdurchdringung häufig nur einstellig

Besonders deutlich wird dies am Anteil der Elektroautos an den gesamten Pkw-Neu­zu­las­sun­gen. Er steigt in vielen Ländern zwar deutlich an, ist aber für eine umfassende Marktdurchdringung mit häufig einstelligen Prozentwerten noch auf viel zu niedrigem Niveau. Eine Ausnahme ist Norwegen: Dort wurden im Jahr 2020 mit einem Anteil von 62,4% deutlich mehr Elektrofahrzeuge zugelassen als Fahrzeuge mit Ver­bren­nungs­motor. Die anderen Länder folgen mit deutlichem Abstand. In Schweden liegt der Wert bei 29,1%. In Deutschland ist der Anteil auf 10,9% gestiegen und hat sich damit im Vergleich zu 2019 mehr als verdreifacht. In China, dem Land mit den absolut höchsten Neuzulassungszahlen, liegt der Anteil mit 6,2% deutlich niedriger, in den USA verharrt er bei rund 2%.

Drei deutsche Hersteller unter den Top 6 – Tesla Nummer 1

Bei den Neuzulassungen 2020 steht der Hersteller Tesla mit 499.600 E-Autos nach wie vor an der Spitze. Mit wenig Abstand folgt die VW-Gruppe. Der Wolfsburger Autokonzern hat fast aufgeschlossen und kommt bereits auf 421.600 verkaufte Modelle. Das chinesische Unternehmen SAIC, das fast ausschließlich auf dem heimischen Markt tätig ist, folgt auf Rang drei (254.300). BMW (192.600) und Daimler (163.000) liegen mit Platz vier und sechs ebenfalls in den Top-Ten, insbesondere durch den Verkaufserfolg ihrer Plug-In-Hybrid-Modelle.

Addiert man sämtliche Neuzulassungen der vergangenen Jahre weltweit, führt mit über 1,38 Millionen Elektro-Pkw weiterhin Tesla deutlich. Auf dem zweiten Platz folgt ebenfalls unverändert BYD aus China (916.400). Auf Rang drei vorgerückt ist VW mit 778.300 zugelassenen Elektro-Pkw. Platz vier besetzt BMW mit 603.200. Beide deutschen Hersteller haben sich gegenüber 2019 erheblich verbessert, der Abstand zum Marktführer Tesla ist aber noch deutlich.

„Die erfolgreiche Aufholjagd der deutschen Hersteller bei den neu zugelassenen Elektroautos zeigt, dass sie auf dem richtigen Weg sind“, sagt Prof. Dr. Markus Hölzle, ZSW-Vorstandsmitglied und Leiter des Geschäftsbereichs Elektrochemische Ener­gie­tech­no­logien. „Trotzdem bedarf es noch stärkerer Anstrengungen der heimischen Automobilindustrie, um langfristig mit der Weltspitze mithalten zu können.“ Mit der zunehmenden Anzahl an Elektrofahrzeugen gewinne künftig außerdem das Recycling von Batteriezellen an Bedeutung, so Hölzle. „Die Wiederverwendung von Metallen wie Kobalt oder Lithium, aber auch von Graphit aus Batterien ist wichtig für die Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse und bietet zudem einen verbilligten Zugang zu diesen Rohstoffen. Die Zusammenarbeit von anwendungsnaher Forschung und Industrie muss deshalb weiter intensiviert werden.“

Baulinks-Beiträge vom 9. März 2021

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