Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 29.06.2023

Grüner Strom Atlas

Der Bund hat klare Ziele für den Ausbau erneuerbarer Energien definiert, um Deutschland bis 2045 klimaneutral und unabhängig von fossilen Energieträgern zu machen. Die als Wärmewende überschriebene Abkehr von Öl und Gas fokussiert Strom als Energieträger für die verschiedenen Verbrauchssektoren Gebäude, Verkehr und Industrie. Dazu braucht es jede Menge Elektrizität, gewonnen aus Windparks, PV-Anlagen, Wasserkraft und Biomasse – schließlich sollen nicht nur immer mehr Wärmepumpen in Betrieb gehen, sondern auch Elektroautos Strom statt Benzin tanken. Doch woher soll all dieser grüne Strom kommen?

Das Baseler Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos hat gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung den Ausbau der erneuerbaren Energien in den deutschen Landkreisen detailliert ausgewertet und in dem Atlas des grünen Stroms zusammengetragen. Das gute Fazit vorneweg: Ein großer Teil des deutschen Strombedarfs wird schon heute von grünen Energieträgern gedeckt – 2022 lag dieser Anteil am gesamten Stromverbrauch bei 46%.

Doch für den zukünftigen Bedarf – der ja mit jeder Wärmepumpe und jedem weiteren angemeldeten E-Auto steigt – reicht das bei Weitem nicht. Zumal der Strom auch bei Windflauten und bewölktem Himmel verfügbar sein muss. Egal, egal: Bis 2030 soll der grüne Strom einen Anteil von mindestens 80% ausmachen. Wie auch immer. Und das funktioniert nun einmal nicht ohne viele weitere Windräder, Solaranlagen sowie Biomasse- und Wasserkraftanlagen. Im Norden, im Süden, im Osten und im Westen unseres Landes. Jede Stadt, jeder Landkreis muss dazu sein Scherflein beitragen. Bürgerproteste aus Prinzip oder wegen Argumenten, die außer einem „Weiter so“ keine tragfähige Alternativen zur regenerativen Energiegewinnung benennen, erschweren diesen Weg mitunter.

In besagtem Atlas des grünen Stroms kann nun jeder nachschauen, wie es um der erneuerbaren Energie im eigenen Revier steht. Mancher wird erkennen, dass seine Kommune oder Stadt auf gutem Weg in die CO2-freie Zukunft ist, andere wiederum müssen sich fragen, woher sie ihre regenerative Energie nach 2045 beziehen wollen, wenn sich in der nahen Umgebung kein Windrad dreht und die Dächer weiterhin im schönen Ziegelrot glänzen.

Tendenziell wird es so bleiben, dass die Windkraft überwiegend im Norden vertreten bleibt, während der Süden eher mittels Photovoltaikanlagen seinen Anteil zur Wärmewende liefert. Beide Formen der regenerativen Energiegewinnung sind – um im Bilde zu bleiben – im Aufwind. Knapp 60 Gigawatt (GW) installierte Leistung verzeichnen die Windkraftanlagen, rund 72 GW sind es bei den PV-Anlagen bislang. Bei der Windkraft sind bis Ende 2024 69 GW angestrebt, was beim derzeitigen Ausbautempo wohl kaum zu erreichen ist. Bei der Solarenergie nahm der Ausbau in den letzten Jahren erheblich an Fahrt zu – in den ersten fünf Monaten in diesem Jahr wurden bereits zirka 5 GW installierte Leistung zugebaut. Das Jahresziel für das gesamte Jahr lautet 9 GW Zubau – was zu schaffen sein könnte. Biomasse und Wasserkraft spielen bei der Stromerzeugung auch mit, jedoch nicht in dem Maße, weshalb es hier keine Regionalisierung von Zielen gibt.

Immerhin: Am 31.5.2023 waren in Deutschland insgesamt 145 Gigawatt grüne Stromerzeuger installiert. Dennoch hat Deutschland noch einen weiten Weg vor sich: Die Windleistung muss laut EEG verdreifacht, die PV-Leistung sogar verfünffacht werden – und das in 17 Jahren (bis 2040). Aber: Die Flächen hierfür sind vorhanden – wo sich diese finden, zeigt der Energieatlas detailliert auf. Let´s go.

Ihre Claudia Siegele
  

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