Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 22.8.2011

Das 300-Dollar-Haus für die Ärmsten der Welt

Vijay Govindarajan, Professor für International Business an der Tuck School of Business in Dartmouth und einer der weltweit einflussreichsten Vordenker in Management, hat seine Idee von menschenwürdigem Wohnraum in den ärmsten Städten der Welt vorgestellt: das 300-Dollar-Haus.

Den in Slums lebenden Ärmsten der Welt zu einem würdigeren Leben zu verhelfen - das ist das erklärte Ziel, das Govindarajan mit seinem Entwurf eines 300-Dollar-Hauses verfolgt. Nach Meinung des Business-Professors würde das Haus „das Leben von Hunderten von Millionen verlorener armer Menschen verändern. Das Haus wird Fremde zu Nachbarn und Slums zu Nachbarschaften werden lassen. Trotz des niedrigen Preises sollen diese Häuser über fließendes Wasser und Elektrizität verfügen. Die neu entwickelten Häuser werden eine Community entstehen lassen, die Zugang zu Computer und Internet sowie zu Telefonen hat und über Wasserfilter, Solarenergie und saubere Öfen verfügt. Hierdurch werden die Ärmsten der Welt dazu befähigt, die enormen Einschränkungen der Slums zu überwinden. Die Häuser werden zu einem gesünderen und sichereren Leben beitragen und auch den Zugang zu Bildung erleichtern.“

Der von Govindarajan erdachte Prototyp eines Low-Cost-Hauses ist ein Beispiel für „Reverse Innovation“ (umgekehrte Innovation) - eine speziell für die Bedürfnisse von Entwicklungsländern konzipierte Innovation, die nicht zuvor in Industriestaaten existierte, vielleicht aber den Weg zurück dorthin findet. Der Entwurf des Hauses wurde in diesem Artikel der Harvard Business Review vorgestellt, in dem Govindarajan die folgenden Fragen zur Idee beantwortet:

  • Wie können mit ökologischen und selbst konstruierten Slum-Siedlungen Grundbedürfnisse lebenswerten Wohnraums erfüllt werden?
  • Wie genau wird ein solches Haus für die Armen aussehen?
  • Wie können Weltklasse-Ingenieurwesen und -Design zur Lösung der Probleme nutzbar gemacht werden?
  • Was können die Teilnehmer aus einem solchen Reverse-Innovation-Projekt lernen?
  • Wie können Arme ein solches Haus erwerben?

Govindarajan stellt sich das Haus in einer Einzimmer-Struktur vor, mit herunterziehbaren Raumteilern für ein Mindestmaß an Privatsphäre. Wie würde das Mobiliar aussehen? Es würde bestehen aus Schlaf-Hängematten und Klappstühlen. Am Dach wäre ein kostengünstiges Solarpanel angebracht. Solarbatterien sorgten für Licht und Strom für das Handy und den Computer. Außerdem wäre im Haus ein günstiger Wasserfilter eingebaut.

Auf der Projekt-Website www.300house.com werden bereits über 30 Projektpartner aus Business und Wissenschaft vorgestellt, die dabei helfen wollen, das Projekt voranzubringen. Gemeinsam mit seinem Co-Autor Christian Sarkar wirbt Govindarajan um weitere Unterstützung: Business-Partner, Studenten, Institutionen, Non-Profit-Organisationen, Lehrer und sonstige Interessierte sind aufgefordert, zur Umsetzung des Projekts beizutragen. ... und nun ein ein harter Schnitt zu den heutigen Bauletter/Baulinks-Beiträgen mit ganz anderen Ansprüchen ans Wohnen:
  

AG horizont gewinnt Velux Architekten-Wettbewerb 
Der Gewinner des sechsten Velux Architekten-Wettbewerbes, der in diesem Jahr unter dem Motto „Gestaltungselemente Licht und Luft“ stand, ist die AG horizont.

BDA fordert, offene Wettbewerbe ohne Zulassungskriterien gesetzlich festzuschreiben 
In der August-Ausgabe veröffentlichte art eine Recherche mit neuen Dokumenten, die belegen, dass Franco Stella nur einen festangestellten Architekten hatte und damit nicht berechtigt war, am Wettbewerb für das Berliner Stadtschloss teilzunehmen.

Kostenfreie App zum Tag des offenen Denkmals am 11.9.2011 
Am 11. September öffnen bundesweit über 7.500 Denkmale ihre Türen für Besucher - damit ist der Tag des offenen Denkmals eine der größten Kulturveranstaltungen Deutschlands. Das gesamte Programm gibt es nun auch zum Mitnehmen.

Eine neue Broschüre zum Einsatz von Betonwerkstein im Denkmalschutz 
Der Einsatz von Betonwerkstein im Bereich des Denkmalschutzes steht im Mittelpunkt einer neuen Broschüre aus der Reihe „Vielseitigkeit von Betonwerkstein“, herausgegeben von der Informationsgemeinschaft Betonwerkstein e.V. - kurz „info-b“.

Pellets weiter im Preisvorteil gegenüber Heizöl und Erdgas 
Auch im August bleiben die Preise für Holzpellets deutschlandweit einigermaßen stabil: Gegenüber dem Vormonat steigt der DEPV-Index leicht um 0,8 Prozent an. Laut Deutschem Energieholz- und Pellet-Verband (DEPV) beträgt damit der Durchschnittspreis für Holzpellets in Deutschland 227,71 EUR pro Tonne; Heizen mit Pellets sei damit 40% günstiger als mit Heizöl.

BSW-Solar bestätigt eigene Arbeitsplatz-Zahlen 
Mitte August haben zahlreiche Medien wiederholt eine angebliche Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) in Berlin zitiert, nach der die Arbeitsplatz-Zahlen des im vergangenen Herbst vom Bundesverband Solarwirtschaft e.V. veröffentlichten „Wegweisers Solarwirtschaft“ geschönt seien.

Noch bis Ende August 2011: Kommunale Vorbildprojekte mit Wärmepumpe gesucht 
Endspurt im deutschlandweiten Kommunenwettbewerb des Bundesverbandes Wärmepumpe (BWP) e.V. Kommunen können ihre innovativen Wärmepumpen-Projekte bis Ende August einreichen.

Förderprogramm für Energie-Plus-Häuser / Plus-Energie-Häuser 
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat ein neues Förderprogramm für Modellhäuser aufgelegt, die den so genannten „Plus-Energie-Standard“ erfüllen. Dafür stehen zunächst im Jahr 2011 rund 1,2 Millionen Euro bereit.

EU-Forschungsförderung für Fenster 
Im Juli 2011 wurde ein neues Arbeitsprogramm für die Beantragung von EU-geförderten Forschungsvorhaben im 7. Rahmenprogramm (FP7) veröffentlicht. Im Speziellen gibt es hierbei einen Aufruf zur Einreichung von Forschungsvorhaben zu Fenstern und Fassaden.

Leitfaden "Kleben – aber richtig" vom Klebstoffverband und Fraunhofer Institut 
Eine belastbare Klebung herzustellen, bedeutet mehr als nur den richtigen Klebstoff auszuwählen. So sind beispielsweise Werkstoffeigenschaften, Oberflächenbehandlung, ein klebgerechtes Design oder der Nachweis der Gebrauchssicherheit wichtige Parameter, über die es zu entscheiden gilt.

 

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