Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 25.9.2011

Kupferversorgung trotz steigender Nachfrage offenbar gesichert

Die weltweite Nachfrage nach Kupfer ist ungebrochen. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr mehr als 19 Millionen Tonnen des Industriemetalls verwendet, meldet die Wirtschaftsvereinigung Metalle in ihrem aktuellen Geschäftsbericht. Die Kupferindustrie profitierte dabei von dem anhaltend hohen Bedarf in Schwellenländern wie China und Indien. Doch die hohe Nachfrage nach Kupferprodukten bereitet vielen Verantwortlichen zunehmend auch Sorgen: Reichen die vorhandenen Kupferressourcen aus, um den global stark wachsenden Bedarf abzudecken? Das Deutsche Kupferinstitut sowie Experten aus Wissenschaft und Industrie geben aber nun Entwarnung: Auch wenn in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Kupfer weiter steigen wird, soll die geologische Versorgung gesichert sein. Nicht nur die Entdeckung neuer Vorkommen und verbesserte Abbaumethoden würden in Zukunft die Reserven stärken, sondern auch eine effizientere Nutzung des Recyclings: "Urban Mining" heißt hier das Gebot der Stunde.

Kupfer ist als Funktionswerkstoff unverzichtbar: Die Einsatzmenge des Rohstoffs in einer Gesellschaft gilt auch heute noch als Indikator für den Industrialisierungsgrad eines Landes. Ob Stromversorgung, erneuerbare Energien, Verkehr- und Transportwesen, Maschinen oder elektronische Anwendungen - ohne Kupfer läuft so gut wie nichts. "Jeder Deutsche benötigt im Laufe seines Lebens mehr als eine Tonne Kupfer", so Dr. Anton Klassert, Geschäftsführer des Deutschen Kupferinstituts, "und der Einsatz neuer Technologien wie alternativer Energien und Elektromobilität wird auch in traditionellen Märkten zu einer steigenden Kupferverwendung führen".

Fortschreitende Exploration

Aus geologischer Sicht seien Verknappungsbefürchtungen bei mineralischen Rohstoffen unbegründet, entkräftet auch Dr. Henrike Sievers von der Deutschen Rohstoffagentur und der Bundesanstalt für Geowissenschaften in Hannover die Furcht vor einer Rohstoffkrise: "Solche Ängste, wie sie schon in den 1970er Jahren verbreitet wurden, haben sich wiederholt als falsch erwiesen. Allein die aktuell explorierten Rohstoffreserven und -ressourcen reichen noch für Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte."

Dazu komme das Recycling: Deutschland hält bei der Wiederverwertung von Metallen weltweit eine führende Position. Bezogen auf den Gesamtverbrauch wird zum Beispiel für Stahl, Blei und Kupfer durch Einsatz moderner Technologien bereits heute ein Recyclinganteil von über 50 Prozent erreicht. "Im Vergleich der Industrienationen ist Deutschland führend im Recycling von Zink", so Sievers, "und bei Kupfer stehen wir an zweiter Stelle".

Bei einem Großteil der Metalle wird jedoch nicht einmal eine Recyclingquote von einem Prozent erreicht. Ulrich Didszun, Vizepräsident des Bundesverbandes Sekundärrohstoffe und Entsorgung, kritisiert deshalb die europäische Recyclingpolitik. Er verweist darauf, dass nur mit effizienten Sammel- und Aufbereitungssystemen möglichst viele Sekundärrohstoffe dem Abfall entzogen und dem Wirtschaftskreislauf zugeführt werden können. Beispielsweise werden momentan in Deutschland etwa 690.000 Tonnen Elektro(nik)-Altgeräte im Jahr gesammelt. Der tatsächliche Anfall an Altgeräten dürfte aber wesentlich höher liegen. Dabei finden sich dort wahre Schätze: allein in einer Tonne Mobiltelefone (etwa 10.000 Geräte) verstecken sich 150 Kilogramm Kupfer. Und dennoch: Als sechstgrößter Produzent von Raffinadekupfer ist Deutschland nach wie vor auf den Import von Kupferschrott angewiesen - in diesem Segment ist das Land Nettoimporteur. Gleichwohl ist die EU und damit auch Deutschland zum Exporteur von Kupfer geworden: allein 900.000 Tonnen im Jahr 2009. Der Export nahm zwischen 2008 und 2009 um 30 Prozent zu. Deutschland hat 2009 im Vergleich zum Vorjahr 546 Prozent mehr Kupfer nach China exportiert.

Fraunhofer-Institut untersucht globalen Kupferfluss

Um festzustellen, wie sich die Kupferströme weltweit verteilen, hat die International Copper Association in New York - ein weltweiter Verband der Kupfererzeuger und -verarbeiter - das Fraunhofer-Institut für Systemforschung ISI in Karlsruhe mit einer Studie beauftragt. Zu den Zielen der Untersuchung gehören ...

  • die Verbesserung der Kupferwertschöpfungskette,
  • die Entwicklung überprüfbarer Modelle für den globalen Kupferfluss,
  • die Schätzung des weltweiten Marktgleichgewichts sowie
  • die Recyclingeffizienz des Industriemetalls.

Heute wie auch in Zukunft werde danach Sekundärkupfer eine wichtige Rolle bei der weltweiten Versorgung spielen. Das bestätigt auch eine Studie, die das Fraunhofer-Institut zum Thema "Kupfer für Zukunftstechnologien" durchgeführt hat. Die Analyse untersucht den Verbrauch der geologischen Ressourcen von Kupfer bis zum Jahr 2050. Dabei wurden alle Kupferapplikationen einbezogen - mit besonderer Beachtung der Elektromobilität. "Ergebnis ist, dass die Kupfernachfrage durch die Entwicklung der Elektromobilität nur wenig beeinflusst wird."

Erschließung neuer Minen geplant

Laut einer Fraunhofer ISI-Studie werden im Jahr 2050 "nur" 40 Prozent der Ressourcen verbraucht sein, die von der amerikanischen Einrichtung US Geological Survey (USGS) aktuell auf rund 3,7 Milliarden Tonnen geschätzt werden. Allerdings erwarten die Forscher im Mittel einen Anstieg des Kupferbedarfes um 3,5 Prozent pro Jahr. Gerade in den Schwellenländern besteht hier noch riesiges Potenzial.

"Kupfer wird auch in Zukunft das wichtigste Funktionsmetall bleiben", fasst Klassert die Ergebnisse der Expertenrunde zusammen. "Alle Zeichen deuten darauf hin, dass Kupfer auch langfristig zur Verfügung stehen wird. Nicht umsonst hat die Europäische Kommission Kupfer eindeutig nicht als kritischen Rohstoff eingestuft", so der Geschäftsführer des Deutschen Kupferinstituts. Kupfer lasse sich ohne Qualitätsverluste beliebig oft wiederaufbereiten und könne damit problemlos erneut dem Wirtschaftskreislauf zugeführt werden. Moderne Recyclingtechnologien verbessern zudem die erzielten Ergebnisse.

Energieeinsatz bis zu 90 Prozent geringer

"Durch Kupferrecycling werden nicht nur Rohstoffvorkommen geschont, sondern auch große Mengen an Energie gespart", sagt Klassert: "Der Energieeinsatz für die Gewinnung von Kupfer aus Recyclingmaterialien ist um bis zu 90 Prozent geringer als der für die Kupfergewinnung aus Erzen." Um den erwarteten erhöhten Bedarf an Kupfer zu decken, wird auch die Erschließung neuer Kupferminen weltweit vorangetrieben: "Zwischen 2010 und 2015 werden neue Kapazitäten von rund 250 Millionen Tonnen Kupferinhalt ihre Produktion aufnehmen", so Klassert. ... Das war nun mal wieder eine Bauletter-Einleitung, die recht wenig mit den folgenden Baulinks-Beiträgen zutun hat, aber sich noch aus der letzten Einleitung mit der Wertstofftonne ergeben hatte.
  

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