Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 10.8.2015

Kein lebenslänglich für Schutzhelme

Die meisten Arbeitsschutzhelme verlieren im Laufe der Zeit und abhängig von ihren Einsatzbedingungen ihre Festigkeit. Der notwendige Kopfschutz sollte daher regel­mäßig ausgetauscht werden. Darauf hat die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU)aktuell in Berlin hingewiesen.

Bauhelm-Tausch spätestens alle vier Jahre

Damit der Kopf gut geschützt ist, müssen Industrieschutzhelme Stöße dämpfen kön­nen und durchdringungsfest sein. Solchen Ansprüchen genügen Helme der DIN 397 oder DIN EN 14052. Aber auch diese haben, je nach Material, nur eine begrenzte Haltbarkeit. Schutzhelme bestehen aus Kunststoffen und die altern und werden spröde. Ursachen dafür sind vor allem UV-Strahlung, Witterungseinflüsse und mecha­nische Beanspruchungen. Die am Bau überwiegend eingesetzten Schutzhelme aus thermoplastischen Kunststoffen sollten daher bei regelmäßiger und dauerhafter Nutzung alle vier Jahre ausgetauscht werden.

Wie alt ein Helm ist, erkennt man am Herstellungsdatum, das zusammen mit den Angaben zum Hersteller, Typ, Größe und Werkstoff zur Kennzeichnung des Helmes gehört. Diese befindet sich meist an der Unterseite des Helmschildes. Besteht ein Schutzhelm aus thermoplastischem Kunststoff, so ist er mit PE, PC, ABS, HDPE oder auch mit PP, PP-GF, PC-GF gekennzeichnet. Industrieschutzhelme aus duroplastischem Kunststoff sind mit PF-SF und UP-GF gekennzeichnet und müssen erst nach acht Jahren ständigen Gebrauchs ausgetauscht werden.

Ein Austausch kann aber auch schon vorher erforderlich werden: Nach einem harten Schlag sollte der Schutzhelm sofort ersetzt werden, so die BG BAU. Denn die Stabilität kann schon durch eine nicht sichtbare Veränderung der Molekularstruktur des Kunst­stoffes oder einen nicht sichtbaren Haarriss eingeschränkt sein. Erst recht der Fall ist das natürlich bei einem sichtbaren Riss im Helm.

Helmpflicht

Grundsätzlich besteht eine Helmpflicht bei allen Tätigkeiten, wo es Gefährdungen durch herabfallende, pendelnde, umfallende oder wegfliegende Gegenstände gibt. Das ist etwa bei der Arbeit unter Baukranen der Fall. Das gleiche gilt, wenn Beschäftigte mit dem Kopf an Gegenstände stoßen könnten, beispielsweise auf Baugerüsten. Wo es solche Gefährdungen gibt, haben Arbeitgeber die Pflicht, ihren Mitarbeitern Arbeitsschutzhelme bereit zu stellen.

Übrigens: Seit Januar 2015 fördert die BG BAU für gewerbliche Mitgliedsunternehmen die Anschaffung von Industrieschutzhelmen nach EN 397 mit Arbeitsschutzprämien. Diese Helme im Bergsteiger-Design sind mit vormontiertem 4-Punktkinnriemen ausgestattet. Sie erfüllen die Anforderungen für Schutzhelme auf Baustellen und haben einen hohen Tragekomfort.

Dass Vorsicht angebracht ist, machen auch die Zahlen deutlich: Allein im Jahr 2013 registrierte die BG BAU fast 12.600 Arbeitsunfälle mit Kopfverletzungen. Davon waren über 5.400 Unfälle meldepflichtig, also mit Folge einer Arbeitsunfähigkeit von mehr als drei Tagen. Auch wenn nicht alle diese Verletzungen nur auf fehlende Schutzhelme zurückgehen: Der Baustellen-Einsatz ohne Helm, so die BG BAU, ist an vielen Arbeits­plätzen leichtfertig und hat oft tragische, manchmal sogar tödliche, Folgen. ... Ins­ge­samt wurden 2014 bundesweit übrigens 103.731 Arbeitsunfälle auf den Baustel­len registriert:

Rekordtief bei Arbeitsunfällen 2004 - aber immer noch 103.731
http://www.baulinks.de/webplugin/2015/1362.php4
„Im Jahr 2014 wurden bundesweit 103.731 Arbeitsunfälle auf den Bau­stel­len registriert“, berichtete BG BAU-Hauptgeschäftsführer Klaus-Richard Bergmann am 3. August 2015 in Berlin. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Rückgang um 1,4%. weiter lesen

ELA/VDMA-Broschüre „Grundlegende Sicherheitsanforderungen für Aufzüge“
http://www.baulinks.de/webplugin/2015/1361.php4
Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat die Bro­schüre „Basic Safety Practices for Lifts“ von der European Lift Association (ELA) übersetzt und unter dem Titel „Grundlegende Sicherheits­anfor­de­run­gen für Aufzüge“ neu veröffentlicht. weiter lesen

Platzsparendes Parken auf fünf Ebenen in München
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In einem neuen Münchener Wohn- und Geschäfts­haus auf vergleichs­weise kleinem Grundstück können die Bewohner ihre Autos automatisch parken. Das vollautomatische Towersystem bietet 19 Fahrzeugen un­terirdisch Platz und stammt von Klaus Multiparking. weiter lesen

Neuer Brandschutzschalter von Siemens gegen Schwelbrände bei PV-Anlagen
http://www.baulinks.de/webplugin/2015/1359.php4
Siemens hat einen neuen Brandschutzschalter für Photovoltaik-(PV-)Sys­te­me im Programm. Das Schutzgerät aus der Reihe 5SM6 erkennt Fehler­lichtbögen in den Strings einer PV-Anlage und gibt umgehend ein akus­ti­sches und visuelles Warnsignal. weiter lesen

solarstromforschung.de: Schaufenster der Photovoltaik-Innovationen
http://www.baulinks.de/webplugin/2015/1358.php4
Die Forschungsinitiative „F&E für Photovoltaik“, die im Rahmen des 6. Energieforschungsprogramms des Bundes und des Programms Photonik Forschung Deutschland gefördert wird, ist mit einer eigenen Inter­net­seite incl. 10 Forschungsprojekt-Vorstellungen online gegangen. weiter lesen

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