Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 9.3.2019

Wasserwirtschaft fordert stärker ökologische Landwirtschaft

„Wir brauchen eine Landwirtschaft, die sich stärker ökologisch verantwortlich fühlt. Hier muss es einen großen Wurf geben, kleine Nachschärfungen der rechtlichen Rege­lun­gen führen nicht weiter.“ Das sagt der Präsident der Deutschen Vereinigung für Was­ser­wirt­schaft, Abwasser und Abfall (DWA), Prof. Dr. Uli Paetzel, zur derzeitigen Debatte um eine abermalige Änderung der Düngeverordnung.

Verurteilung Deutschlands erzwingt deutliche Nachbesserungen

Das gegen Deutschland durch die EU-Kommission angestrengte Vertrags­ver­let­zungs­ver­fah­ren wegen hoher Nitrateinträge in die Umwelt, konkret die mangelhafte Umset­zung der EG-Nitratrichtlinie, führte im Juni 2018 zu einer Verurteilung Deutschlands durch den Europäischen Gerichtshof. Die Klage bezieht sich zwar auf eine frühere Version der Düngeverordnung, die die EG-Nitratrichtlinie umsetzen soll, aber auch die Überarbeitung der Verordnung im Jahr 2017 reicht nach Überzeugung der EU-Kom­mis­sion nicht aus, um das Grundwasser vor überhöhten Nitrateinträgen zu schützen. Auch die Wasserwirtschaft fordert hier weitere Verschärfungen. Hierzu Paetzel: „Die Novel­lie­rung des Düngerechts im Jahr 2017 ist unter anderem wegen zahlreicher Aus­nah­me­mög­lichkeiten und wenig anspruchsvoller Bilanzüberschussgrenzen nicht aus­rei­chend. Die Verurteilung Deutschlands im Jahr 2018 durch den Gerichtshof erzwingt deutliche Nachbesserungen.“

Stoffstrombilanz obligatorisch vorsehen

Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) muss nun verhindern, dass weitere Verurteilungen drohen bzw. hohe Strafzahlungen verhängt werden, und hatte ver­schie­de­ne Nachbesserungen, wie die Streichung des von der Wasserwirtschaft wegen der Gefahr des „Schönrechnens“ kritisierten Nährstoffvergleichs vorgeschlagen. (Hin­weis: Der Nährstoffvergleich ist der Vergleich von Nährstoffzufuhr und Nährstoffabfuhr auf den landwirtschaftlich genutzten Flächen eines Betriebs.)

Die von der DWA seit langem geforderte Stoffstrombilanz als Brutto-Hoftorbilanz scheint für das BMEL dagegen keine Option zu sein, obwohl die aktuellen Über­leg­ungen dazu führen würden, dass die Mehrheit der Betriebe nun gar keine Bilanz mehr erstellen müsste. Vielmehr sollen nach den BMEL-Plänen u.a. die Nährstoffbedarfe, die der Landwirt nicht überschreiten darf, um bis zu 20% reduziert werden. Dadurch käme der Düngeplanung bzw. der Düngebedarfsermittlung eine deutlich höhere Bedeutung zu.

Nach Auffassung der DWA besteht noch erheblicher Klärungsbedarf. Die Vorschläge des Ministeriums sind nur dann geeignet, zur Problemlösung beizutragen, wenn sie auch durch ein sachgerechtes Kontrollsystem begleitet werden. Es ist abzuwarten, welche konkrete Ausgestaltung der dringend notwendige neue Entwurf der Dünge­ver­ord­nung haben wird.

Die DWA fordert weiterhin, eine Stoffstrombilanz obligatorisch vorzusehen, was fach­lich sinnvoller wäre. Auch sollte die maximale Düngung von derzeit 170 kg Stickstoff pro Hektar aus organischen Düngern reduziert werden auf 130 kg Stickstoff pro Hektar, jeweils pro Jahr.

Förderung nur noch für Maßnahmen im Einklang mit dem Gewässerschutz

Generell fordern die DWA und ihr Präsident Uli Paetzel: „Die Politik muss sicherstellen, dass künftig keine landwirtschaftlichen Maßnahmen mehr aus öffentlichen Mitteln gefördert werden, die nicht in Einklang mit den Vorgaben des Gewässerschutzes stehen. Hier brauchen wir auch im Hinblick auf die Gemeinsame Agrarpolitik der EU ein grundsätzliches Umdenken.“

Baulinks-Beiträge vom 8. und 9. März 2019

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Eine wirtschaftliche Alternative zu den traditionellen Natursteinfassade bie­tet Kalzip mit seinem Skinrock FC-Fassadensystem. Wie bei einem Holz­fur­nier wird der Stein in dünne Schichten aufgespalten und auf eine stabile glasfaserverstärkte Trägerfolie aufgezogen. weiter lesen

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Der Hochbau-Katalog von Knauf Insulation ist als Nachschlagewerk für einen schnellen und umfassenden Überblick über das Produktangebot des Dämmsystemanbieters angelegt. weiter lesen

Fassadengrün-Foren 2019 in München, Dresden und Karlsruhe
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