Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 14.6.2019

Digitalisierung: Deutschland verliert den Anschluss zur Spitze

Am 10. Juni veröffentlichte die EU-Kommission den Digitalen Wirtschafts- und Gesellschaftsindex (Digital Economy and Society Index - DESI) 2019. Anhand des jährlich veröffentlichen Indizes werden die digitale Gesamtleistung Europas über­wacht und die Fortschritte der EU-Länder in Bezug auf ihre digitale Wett­be­werbs­fähig­keit verfolgt. Darin belegt Deutschland inzwischen den 12. Platz unter den 28 EU-Mit­gliedstaaten.  Die Tatsache, dass die größten Volkswirtschaften der EU - Deutsch­land, Frankreich, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich - keine digitalen Vorreiter sind, obwohl sie mehr als 55% des BIP der EU ausmachen, gefährdet laut EU-Kom­mis­sion die Wettbewerbsfähigkeit der EU insgesamt.


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Deutschland steht weiterhin vor Herausforderungen auf dem Festnetz- und Mobil­funk­markt. Es gibt eine digitale Kluft zwischen Stadt und Land in Bezug auf die feste „Next Generation Access“-Netzabdeckung, und der Anteil der Glasfaseranschlüsse ist immer noch viel zu gering. Während die Breitbandfinanzierung des Bundes neu aus­ge­richtet wurde und de facto fast ausschließlich für Glasfasern gilt und die Vor­be­rei­tun­gen für eine Aufstockung der Mittel in den nächsten vier Jahren auf Kurs sind, könnte der Fokus des etablierten Betreibers (Telekom) auf die (Super-)Vek­to­ri­sie­rungs­tech­no­logie die Einführung von Gigabit-Verbindungen weiter verzögern.

Beim Basis-Festbreitbandnetz schneidet Deutschland noch dank der breiten Ver­füg­barkeit und der hohen Akzeptanz gut ab: Die Festnetz-Breitbandabdeckung liegt bei 98%. Deutschland ist auch bei den digitalen Kompetenzen überdurchschnittlich er­folg­reich und hat seinen Wert bei der Integration digitaler Technologien durch Unter­neh­men erhöht.

Obwohl hierzulande die Nutzung des schnellen Breitbands verbessert wurde, liegt Deutschland bei der Nutzung des ultraschnellen Breitbands aber immer noch unter dem EU-Durchschnitt. Bei den digitalen Kompetenzengehört Deutschland wiederum zu den Spitzenreitern der EU. Auch der Anteil der IKT-Spezialisten ist seit 2017 gestie­gen. Bei der Nutzung von Internet-Diensten rangiert Deutschland an der Spitze, da die Deutschen an Online-Aktivitäten interessiert sind; nur 5% haben noch nie das Internet genutzt.

Beim E-Government abgeschlagen

Die größte digitale Herausforderung des Landes besteht darin, die Online-Interaktion zwischen Behörden und der Öffentlichkeit zu verbessern. Bei der Nutzung von digitalen Behördenangeboten liegt Deutschland auf Platz 26: Nur 43% nutzen elektronische Behördendienste und nur 7% E-Gesundheitsdienste.

Im Jahr 2018 hat Deutschland bei den meisten Indikatoren für die Konnektivität Fort­schritte gemacht. Da andere Länder jedoch schneller vorankamen, fiel es von Platz 9 auf Platz 11.

Blicke über den Tellerrand

Im vergangenen Jahr verbesserten alle EU-Länder ihre digitale Leistung, wobei Finn­land, Schweden, die Niederlande und Dänemark die höchsten Be­wer­tun­gen im DESI 2019 erzielten und zu den weltweit führenden Anbietern in der Digi­ta­li­sie­rung gehörten. Es folgen das Vereinigte Königreich, Luxemburg, Irland, Estland und Belgien.

Kommissionsvizepräsident Andrus Ansip sagte: „Ende 2014, als wir mit der Aus­ar­bei­tung eines Plans für den digitalen Binnenmarkt begannen, wollten wir eine langfristige Strategie entwickeln, um das digitale Umfeld in Europa zu fördern, die Rechts­un­sicher­heit zu minimieren und faire Bedingungen für alle zu schaffen. Nachdem sich die EU nun auf 28 von 30 Legislativvorschlägen zur Schaffung von 35 neuen digitalen Rechten und Freiheiten geeinigt hat, kann die erfolgreiche Umsetzung des digitalen Bin­nen­markts erheblich dazu beitragen, die Ergebnisse der Länder weiter zu verbessern. Es ist dringend geboten, neue Vorschriften zur Förderung der Konnektivität, der Daten­wirt­schaft und der digitalen öffentlichen Dienste umzusetzen und den Mitgliedstaaten zu helfen, die Bürger mit digitalen Fähigkeiten auszustatten, die an den modernen Arbeitsmarkt angepasst sind.”

Die für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständige EU-Kommissarin Mariya Gabriel fügte hinzu: „Der diesjährige Index für die digitale Wirtschaft und Gesellschaft zeigt, dass die Geschwindigkeit der digitalen Transformation beschleunigt werden muss, damit die EU weltweit wettbewerbsfähig bleibt.  Um erfolgreich zu sein, müssen wir weiterhin für eine integrative digitale Wirtschaft zusammenarbeiten und allen EU-Bürgern einen ungehinderten Zugang zu digitalen Kompetenzen gewährleisten und ein digitaleres Europa aufzubauen.”

Die DESI-Zahlen der letzten 5 Jahre zeigen, dass gezielte Investitionen und digitale Politik einen erheblichen Einfluss auf die Leistung der einzelnen Länder haben können. Dies gilt beispielsweise für Spanien beim Ausbau des ultraschnellen Breitbands, Zypern bei der Breitbandversorgung, Irland bei der Digitalisierung von Unternehmen und Lettland und Litauen bei digitalen öffentlichen Diensten.  

Die Konnektivität hat sich verbessert, ist aber nach wie vor unzureichend, um den schnell wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Die DESI-Indikatoren zeigen, dass die Nachfrage nach schnellen und ultraschnellen Breitbanddiensten steigt und angesichts der wachsenden Komplexität von Internetdiensten und Geschäfts­an­for­de­run­gen in den kommenden Jahren weiter steigen wird. 60% der Haushalte in Europa verfügen über eine ultraschnelle Konnektivität von mindestens 100 Mbit/s, und die Zahl der Breitbandabonnements steigt. 20% der Haushalte nutzen ultraschnelles Breitband, eine Zahl, die viermal so hoch ist wie 2014. Schweden und Portugal haben die höchste Auslastung des ultraschnellen Breitbands, und Finnland und Italien sind bei der Zuweisung des 5G-Spektrums am weitesten fortgeschritten. Die EU hat sich auf die Reform des EU-Telekommunikationsrechts geeinigt, um dem wachsenden Konnektivitätsbedarf der Europäer gerecht zu werden und Investitionen zu fördern.

Mehr als ein Drittel der Europäer in der aktiven Erwerbsbevölkerung verfügt nicht über grundlegende digitale Fähigkeiten, obwohl die meisten Arbeitsplätze mindestens grundlegende digitale Fähigkeiten erfordern, und nur 31% verfügen über fortgeschrittene Internetnutzerkenntnisse. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach fortgeschrittenen digitalen Fähigkeiten in der gesamten Wirtschaft, wobei die Beschäftigung von Fachkräften der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) in den letzten fünf Jahren in der EU um 2 Millionen gestiegen ist. Finnland, Schweden, Luxemburg und Estland sind hier führend.

83% der Europäer surfen mindestens einmal pro Woche im Internet (gegenüber 75% im Jahr 2014). Andererseits waren nur 11% der EU-Bevölkerung noch nie online (gegenüber 18% im Jahr 2014). Die Nutzung von Videoanrufen und Video-on-Demand, die in verschiedenen Computerprogrammen und Smartphone-Anwendungen verfügbar sind, nahm am stärksten zu.

Um das Vertrauen der Nutzer in die Online-Umgebung besser zu schützen, traten am 25. Mai 2018 EU-Datenschutzvorschriften in Kraft. Die Unternehmen werden immer digitaler, aber der E-Handel wächst langsam. Insgesamt sind Irland, die Niederlande, Belgien und Dänemark die leistungsfähigsten EU-Länder in diesem Bereich, während Ungarn, Rumänien, Bulgarien und Polen aufholen müssen.

Baulinks-Beiträge vom 14. Juni 2019

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