Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 11.02.2021

Zu wenige Windräder an Land

2020 wurden in Deutschland 1.431 Megawatt (MW) oder 420 Onshore-Wind­energie­an­lagen errichtet. Dies ergibt sich aus der aktuellen Erhebung der Deutschen WindGuard im Auftrag des Bundesverbands WindEnergie (BWE) und von VDMA Power Systems. Zwar hat damit der Zubau im Vergleich zum Vorjahr um 46% zugelegt, allerdings reicht die Menge weder für die Klimaziele noch für den steigenden Bedarf der Industrie nach klimaneutraler Energie. Das zum Jahresende 2020 verabschiedete EEG 2021 sieht bis 2030 ein Ausbauziel der Onshore-Windenergie von 71 Gigawatt (GW) vor. Mit Bezug auf das erhöhte EU-Treibhausgas-Minderungsziel strebt das Bundesumweltministeriumdie Erhöhung des Ausbauziels auf 95 GW an. Umso mehr ist eine zügige Umsetzung von Maßnahmen für mehr Flächen und Genehmigungen notwendig.

Genehmigungen bleiben Nadelöhr

„Wir haben mit dem Marktwachstum im Jahr 2020 zwar den ersten Schritt aus der Talsohle erreicht, dennoch klaffen Anspruch und Wirklichkeit beim Zubau zu weit aus­ein­ander: der langfristige Ausblick auf Basis des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) ist positiv, kurzfristig bleibt jedoch eine schwerwiegende Diskrepanz zwischen Ausschreibungsvolumen und Genehmigungen. Das muss sich im laufenden Jahr unbedingt ändern, denn mit der geplanten Anhebung der EU-Klimaziele muss auch der Ausbau der erneuerbaren Stromversorgung noch weiter steigen. Die Dekarbonisierung der Industrie und die Sicherung der Versorgung kann nur mit weiterem Zubau gewährleitet werden. Zum Erreichen der Ziele brauchen wir jährlich Genehmigungen für 5.000 bis 6.000 MW“, sagte Matthias Zelinger, Geschäftsführer von VDMA Power Systems.

Hohe Erwartungen in den Kooperationsausschuss aus Bund und Ländern

BWE-Präsident Hermann Albers ergänzte: „Dreh- und Angelpunkt für Wettbewerb in den Ausschreibungen sowie für den notwendigen deutlichen Anstieg beim Zubau bleiben die Bereitstellung von Flächen und die Genehmigung von Projekten. Die Erwartungen in den Bund-Länder-Kooperationsausschuss sind groß. Die Länder müssen ihrer Verantwortung gerecht werden. Vor allem im Süden beobachten wir mit Sorge den stockenden Ausbau der Windenergie. Daneben ist die vollständige Umsetzung der Aufgabenliste des Bundeswirtschaftsministeriums erforderlich, um Genehmigungsverfahren zu beschleunigen und Flächen zu öffnen. Wir müssen künftig den Blick noch deutlicher auf ausreichend Flächen und Genehmigungen für den Nettozubau fokussieren, denn für das Erreichen der Energiewendeziele braucht es den kontinuierlichen Anstieg der installierten Leistung."

Für das Jahr 2021 prognostizieren die Verbände auf Basis der bezuschlagten Projekte einen Ausbau von 2.000 bis 2.500 MW - Voraussetzung für die Erreichung des oberen Prognosewertes sind störungsfreie Abläufe in den Lieferketten und auf den Baustellen. Insbesondere offene Grenzen sind für die Branche elementar. Mit dem Ausbau müssen auch Transportgenehmigungen und -infrastrukturen bereitstehen.

EEG-Entschließungsantrag muss zeitnah umgesetzt werden

Das EEG 2021 bietet gute Ansatzpunkte, die laut BWE aber stellenweise noch nachgebessert werden müssten: Es liefert Planungssicherheit für im Schnitt fast 4.000 MW Ausschreibungsvolumen pro Jahr bis 2028. Wie im Entschließungsantrag der Fraktionen CDU/CSU und SPD gefordert, sollte die Anpassung der Ausbauziele schnellstmöglich im Frühjahr 2021 umgesetzt werden.Das EU-Klimaschutzziel und der erhöhte Strombedarf für elektrische Anwendungen und Power-to-X Anwendungen müssten in den Ausbaupfaden berücksichtigt werden. Alle Maßnahmen, die zu mehr Projekten führen, müssten Priorität bekommen.

Mit Blick auf das Wahljahr 2021 sprechen sich beide Verbände für die Fortsetzung des Pro-Wind-Kurses der Politik aus. Es brauche aber aber veinen politischen Rahmen in Europa und Deutschland, der Investitionen in Technologieführerschaft und Standorte anreizt. Ansonsten drohen nicht nur die Verfehlung der Klimazielerreichung, sondern verstärkte Investitionen der Industrie im außereuropäischen Ausland.

„Es gilt unbedingt zu vermeiden, dass das Superwahljahr 2021 zu einem kurzfristigen regulatorischen Stillstand führt. Den Forderungen aus dem Entschließungsantrag zum EEG muss zeitnah nachgekommen werden. Besondere Aufmerksamkeit gilt es auf das Repowering zu legen. Es braucht eine durchgehende Repowering-Strategie, die die Bestandsflächen berücksichtigt und für die Zukunft sichert. Deutschland kann der europäische Leitmarkt für die Erneuerung des Anlagenparks werden und hier starke Impulse setzen“, erläuterte Hermann Albers.

Matthias Zelinger betonte abschließend die Leistungsfähigkeit der Industrie: „Die Windenergiebranche hat in der Corona-Krise enorme Widerstandsfähigkeit bewiesen und hatte einen stützenden Charakter für die Wirtschaft insgesamt. Windenergie an Land hat mit knapp 20 Prozent im Jahr 2020 den größten Anteil aller Energien an der Bruttostromerzeugung in Deutschland bereitgestellt. Die deutsche Windindustrie setzt mit immer noch knapp 100.000 Beschäftigten im Bereich Onshore-Windenergie weit über 15 Milliarden Euro überwiegend im Export um. Wir können mehr und wenn man die Branche lässt, dann kommt da auch noch viel mehr!“

Rekordzubau von Windenergie an Land weltweit trotz Pandemie

Für das Jahr 2020 geht der Global Wind Energy Council nach ersten Berechnungen trotz Pandemie von einem Anstieg der weltweiten Installationen um 36% im Vergleich zum Vorjahr aus. Mit rund 82 GW neuer Windenergiekapazität stellt der Zuwachs im Jahr 2020 einen neuen Rekord dar. Dieser wurde ganz wesentlich getrieben von einem Zubau von über 45 GW in China.

Baulinks-Beiträge vom 10. Februar 2021

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Das flexible homee -System kann zahlreiche Haustechnik-Anwendungen wie Licht, Heizung oder Sicherheit verschiedener Funkstandards zusam­men­führen. Dem hat sich Warema mittels eines roten Würfels nun auch ganz funktional angeschlossen. weiter lesen

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Erfolgreich: Start2Smart-Bridge von Rademacher für den Einstieg in die Smart-Home-Welt
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