Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 09.06.2023

Der Wind, der Wind, das himmlische Kind

Vor wenigen Jahren noch kam als schnippische Antwort „Pustekuchen“, wenn man Energieversorgungsunternehmen fragte, ob die Windräder jemals das Zeug haben werden, sich als ernsthafte Alternative zur fossilen Stromerzeugung aufzublasen. Das hat sich inzwischen gewaltig geändert. Laut einer Pressemeldung des statistischen Bundesamtes (DESTATIS) stammte im 1. Quartal 2023 knapp ein Drittel des eingespeisten Stroms aus Windkraft (132,8 Milliarden kWh) und war demnach wichtigster Energieträger vor Kohle (1. Quartal 2022: 30,0%). Damit hatte Windkraft – trotz eines Rückgangs um 0,7% im Vergleich zum Vorjahresquartal – zum ersten Mal seit dem 2. Quartal 2020 wieder den höchsten Anteil an der Stromeinspeisung insgesamt, auch wenn der Vorsprung nur hauchdünn ausfällt.

Insgesamt reduzierte sich die Stromeinspeisung indes um 7,8% gegenüber dem Vorjahresquartal aufgrund milder Temperaturen, hoher Strompreise und der abgeschwächten Konjunktur. Zwar wurden 10,4% weniger Strom aus konventionellen Energien als im Vorjahreszeitraum erzeugt, jedoch haben die Kohlekraftwerke mit 30,0% einen gehörigen zweithöchsten Anteil nach dem himmlischen Wind. Bemerkenswert ist bei der Stromgewinnung aus Erneuerbaren der Rückgang bei PV um 27,1% auf einen Anteil von 4,9% (1. Quartal 2022: 6,2%), was sich an der ungewöhnlich hohen Zahl an Sonnenstunden im letzten Frühjahr festmacht. Ein Strom-Blackout ist jedoch in Anbetracht des Stromexport-Überschusses in Höhe von 9,2 Milliarden kWh nicht zu befürchten, wenngleich sich dieser Anteil gegenüber dem Vorjahreszeitraum (13,1 Milliarden kWh) um knapp zehn Prozent reduzierte. Die Stromeinspeisung aus Kernkraft nahm bereits vor dem Abschalten der letzten drei Kraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim zum 15. April 2023 um 32,7% ab – mit nur noch 4,3% Anteil bei den konventionellen Energieträgern (die insgesamt aber immer noch knapp mehr als die Hälfte der deutschlandweiten Stromeinspeisung ausmachen) steht die Relevanz der Kernenergie heute da, wo einst der grüne Strom war, als auf den 2CV-Entlein & Co. das „Atomkraft? Nein danke!“ pappte.

Ihre Claudia Siegele

PS: Noch ein Hinweis in eigener Sache. Beim letzten Editorial zum Thema Inflation unterlief mir ein gravierender Tippfehler: Die Hyperinflation in den 1920er Jahren ging natürlich nicht 1922 „raketenmäßig“ ab, sondern im Frühsommer 2023. Wir haben den Fehler im Bauletter-Archiv korrigiert. Zudem erhielt ich von einem aufmerksamen Leser den Hinweis, die Hyperinflation wäre durch die Ruhrkrise ausgelöst worden – ja, diese Krise hat die damalige Situation verschärft und damit auch mit ausgelöst, Hauptursache aber waren die Kriegskosten, die mit dem Krieg einhergehende Warenverknappung und die Reparationen, die infolge Zahlungsverzug zur Ruhrkrise geführt hatten.
  

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