Bauletter, BAULINKS.de-Meldungen, vom 08.12.2020

IG BAU befürchtet Verlust Hunderttausender befristeter Jobs

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat vor dem Verlust Hunderttausender befristeter Arbeitsverhältnisse im Zuge der Coronakrise gewarnt. „Prekäre Stellen sind nicht krisenfest. Bei Minijobs und Leiharbeit hat die Pandemie bereits zu massiven Jobverlusten geführt. Viele Unternehmen dürften wegen der wirtschaftlichen Lage nun auch befristete Arbeitsverträge auslaufen lassen“, sagt der IG BAU-Bundesvorsitzende Robert Feiger.

In Branchen wie der Landwirtschaft und der Gebäudereinigung seien Befristungen weit verbreitet. Insbesondere junge Beschäftigte müssten häufig um ihren Arbeitsplatz fürchten und könnten einmal mehr zu „Corona-Verlierern“ werden, warnt Herr Feiger. „Wer als Berufseinsteiger den Arbeitsplatz verliert, bekommt nicht nur Probleme, die Miete zu bezahlen oder einen Kredit zu tilgen. Die ganze Lebensplanung gerät durcheinander - bis hin zur Familiengründung.“ Nach Angaben des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) waren im vergangenen Jahr 37% aller Neueinstellungen der 25- bis 39-Jährigen befristet. Frauen sind weitaus häufiger betroffen als Männer.

Bundesregierung soll sachgrundlose Befristungen verbieten

Gewerkschaftschef Feiger fordert die Bundesregierung dazu auf, ihre Vereinbarung aus dem Koalitionsvertrag umzusetzen und sogenannte sachgrundlose Befristungen zu verbieten. Derzeit können Arbeitgeber ein befristetes Arbeitsverhältnis ohne Angabe eines Sachgrundes - etwa eine Probezeit oder Elternzeitvertretung - dreimal bis zu einer Dauer von zwei Jahren verlängern.

Laut IAB gab es im vergangenen Jahr 2,8 Mio. befristete Arbeitsverhältnisse (ohne Auszubildende), gut 1,6 Mio. davon waren sachgrundlos befristet. Im Jahr 2012 lag die Zahl sachgrundlos befristeter Jobs noch bei 1,2 Mio. In der Land- und Forstwirtschaft waren zuletzt rund zwölf Prozent der Arbeitsverträge befristet - knapp die Hälfte davon ohne Sachgrund.

„Von der Minijobberin, die kein Kurzarbeitergeld bekommt, bis zum Berufseinsteiger, dessen Karrierepläne auf Eis liegen: Die Corona-Pandemie trifft die Schwächsten auf dem Arbeitsmarkt am härtesten. Die Große Koalition hat Milliarden mobilisiert, um die wirtschaftlichen Folgen für Unternehmen abzumildern. Sie sollte den Ernst der Lage prekär Beschäftigter erkennen und arbeitsmarktpolitisch nachsteuern“, unterstreicht Herr Feiger.

Nach Angaben des zuständigen Bundesarbeitsministeriums richte die Bundesregierung den Fokus ihrer Politik aktuell auf die Bekämpfung der Corona-Folgen. Das Verbot der sachgrundlosen Befristung stehe im Ressort von Hubertus Heil (SPD) jedoch „nach wie vor auf der Agenda“.

IG BAU-Chef Feiger appelliert zugleich an die Unternehmen, befristete Verträge auch in der Krisenzeit zu verlängern. „Die Wirtschaft kann sich schon mit Blick auf den Fachkräftemangel keine ‚Generation Corona‘ erlauben. Wer heute den Nachwuchs hält, hat morgen bessere Karten.“ Der Gewerkschafter verweist dabei auf die Baubranche. Hier sind laut IAB nur 1,2% aller Stellen sachgrundlos befristet. Baufirmen hätten erkannt, dass man Fachleute nur halte, wenn man ihnen eine langfristige Perspektive biete, so Feiger. Laut neuesten Zahlen der Sozialkassen der Bauwirtschaft (Soka-Bau) stieg die Zahl der Ausbildungsverhältnisse in der Branche im neuen Lehrjahr trotz Corona um 3,4 Prozent.

Baulinks-Beiträge vom 7. Dezember 2020

17. Ausgabe von „Focus on Zinc“ erschienen
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1969.php4
VMZINC hat die 17. Ausgabe seines Architekturmagazins veröffentlicht. Das Material Zink wird an Dach und Fassade für die unterschiedlichsten Auf­ga­ben­stel­lun­gen eingesetzt. „Focus on Zinc“ greift diese Vielfalt auf und stellt herausragende Projekte umfangreich bebildert vor. weiter lesen

Holzhochhaus SKAIO in Heilbronn gewinnt Deutschen Nachhaltigkeitspreis Architektur 2020
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1968.php4
Deutschlands renommiertester Architekturpreis für nachhaltige Gebäu­de geht in diesem Jahr an das Holzhochhaus SKAIO in Heilbronn. Die Jury würdigt den Preisträger als Modellprojekt für die Leistungsfähigkeit des urbanen Holzbaus. weiter lesen

DGNB-Report zu den Sustainable Development Goals
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1967.php4
Die DGNB hat einen Report veröffentlicht, der erklärt, wie Gebäude ihren Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen leisten können. Darin werden den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) die Einflussmöglichkeiten einer nachhaltigen Bauweise gegenübergestellt. weiter lesen

3. Umfrage: Architektur- und Ingenieurbüros erwarten wegen Corona Auftragsrückgang für 2021
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1966.php4
Die Zeichen für Architektur- und Ingenieurbüros stehen weiterhin nicht auf Entwarnung: 41% der Architektur- und Ingenieurbüros erwarten für 2021 Umsatzrückgänge. Jedes 5. Büro gibt bereits massive Probleme bis hin zu drohenden Liquiditätsproblemen an. weiter lesen

Interhyp-Umfrage: Experten erwarten 2021 weiter günstige Bauzinsen
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1965.php4
Die Märkte werden auch im kommenden Jahr durch die Stützungs­maß­nah­men der Notenbanken geprägt sein. Immobilienkäufer werden des­halb auch im nächsten Jahr von günstigen Finanzierungs­be­din­gun­gen profitieren können. weiter lesen

Erdbeben-Szenario in der Nähe einer deutschen Großstadt - am Beispiel Köln
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1964.php4
Was passiert, wenn es in der Nähe von Köln ein schweres Erdbeben gibt? Mit diesem Szenario hat sich die „Risikoanalyse im Bevöl­ke­rungs­schutz 2019“ befasst, deren 125-seitiger Bericht kürzlich dem Deut­schen Bundestag vorgelegt wurde. weiter lesen

Atlas TA 2030: Atlas zur europäischen Raumentwicklung erschienen
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1963.php4
Ein neuer Atlas des BMI veranschaulicht die Entwicklung der Regionen in Europa. Karten, Abbildungen und kurze Texte zeigen, wie sich die Regionen unterscheiden, worin sie sich gleichen und vor welchen Herausforderungen sie stehen. weiter lesen

BfS-Broschüre zu Radon-Messungen an Arbeitsplätzen
https://www.baulinks.de/webplugin/2020/1962.php4
Bei Arbeitsplätzen im Keller oder Erdgeschoss bekommen Arbeitgeber ab der Ausweisung des Vorsorgegebiets sechs Monate Zeit, um mit Radon-Messungen in diesen Räumen zu beginnen. In einer neuen Broschüre speziell für Arbeitgeber erläutert das BfS, worauf bei den Messungen zu achten ist. weiter lesen

Impressum | Datenschutz © 1997-2023 BauSites GmbH